約 5,404,214 件
https://w.atwiki.jp/naobe/pages/78.html
ネットワークに戻る RFC2616概要 HTTP/1.1 RFC6265概要 HTTP状態管理機構 パーセントエンコーディング(URLエンコード) URLで意味を持つコードと混同する日本語などのバイナリや特殊記号を16進形式にして、先頭に%を付加した文字に変換する。正確に言うと、非予約文字、予約文字以外を変換する。 項目 説明 非予約文字 ASCIIのコード範囲内の英字(大文字・小文字)、数字、ハイフン “-”、ピリオド “.”、アンダースコア “_”、チルダ “~” 予約文字 URIを表す符号。ASCIIのコード範囲内のコロン “ ”、スラッシュ “/”、疑問符 “?”、シャープ “#”、角括弧 “[”、“]”、単価記号 “@”、感嘆符 “!”、ドル記号・ペソ記号 “$”、アンパサンド “ ”、アポストロフィー・シングルクオート “'”、丸括弧 “(”、“)”、アスタリスク “*”、正符号・加算記号 “+”、コンマ “,”、セミコロン “;”、等号 “=” name=%E8%8F%85%E7%9B%B4%E4%BA%BA UTF-8で、%E8%8F%85:菅, %E7%9B%B4 直, %E4%BA%BA 人 x-www-form-urlencoded(URLエンコード) POSTのフォームデータをエンコードする。%を付加する方式は、パーセントエンコーディングと同じ。パーセントエンコーディングの予約文字も変換している スペースは"+"に変換。Javaのソースを見ると、英数字、"-","_", ".","*"以外を変換する BASE64 Wikipediaより データを64種類の印字可能な英数字のみを用いて、それ以外の文字を扱うことの出来ない通信環境にてマルチバイト文字やバイナリデータを扱うためのエンコード方式 7ビットのデータしか扱うことの出来ない電子メールにて広く利用されている A–Z, a–z, 0–9 までの62文字と、記号2つ (+ , /) 、さらにパディング(余った部分を詰める)のための記号として = が用いられる 76文字ごとに改行コードが入る Cookie Wikipediaより クッキーを設定する際、どの要求に対してクッキー情報を送り返すのか、URLの範囲を指定する。 規定値は、クッキーを設定したサーバに対するすべての要求であり、対象を広げることも狭めることもできる。ただし広げる場合でも、トップレベルドメインより狭い範囲でなければならない。 またクッキーの有効期限は、通常はブラウザを終了するまでだが、指定した期限まではブラウザを再度起動しても保持されるように設定することができる。有効期限の情報も、サーバからブラウザにクッキー情報を送信する段階で付加される。 無期限という設定は出来ない。 詳細: http //www.studyinghttp.net/cookies リクエスト 全てテキスト。行(CRLF)で区切られる。 フォーマット リクエストラインは1行。ヘッダは複数行。 大項目 小項目 説明 リクエストライン メソッド GET,POST,PUTなどのどれか。 リクエストURL リクエストを処理するURI プロトコルバージョン HTTPのバージョン。【例】HTTP/1.1 ヘッダ HOST リクエスト先のホスト名。必須項目 空行 POSTのときにヘッダの終了を示すために挿入される メッセージボディ POSTのときにリクエストデータを出力する 【例】 GET http //example.jp/31/31-001.[[php]] HTTP/1.1 リクエストライン Host example.jp --+ User-Agent Mozilla/5.0 ([[Windows]] NT 5.1; rv 2.0.1) Gecko/20100101 Firefox/4.0.1 | Accept text/html,application/xhtml+xml,application/xml;q=0.9,*/*;q=0.8 +-- ヘッダ Accept-Language ja,en-us;q=0.7,en;q=0.3 | Accept-Encoding gzip, deflate | Accept-Charset Shift_JIS,utf-8;q=0.7,*;q=0.7 | Keep-Alive 115 | Connection keep-alive | Referer http //example.jp/31/ --+ Accept-CharsetでShift-JISの品質係数が1であるため、サーバは、Shift-JISでエンコードしたメッセージを返す。 POST http //example.jp/31/31-003.php HTTP/1.1 リクエストライン Accept image/gif, image/jpeg, image/pjpeg, image/pjpeg, application/vnd.ms-excel ヘッダ Referer http //example.jp/31/31-002.php Accept-Language ja User-Agent Mozilla/4.0 (compatible; MSIE 8.0; Windows NT 5.1; Trident/4.0; .NET CLR 1.1.4322; .NET CLR 2.0.50727; Inf oPath.1; .NET CLR 3.0.4506.2152; .NET CLR 3.5.30729) Content-Type application/x-www-form-urlencoded Accept-Encoding gzip, deflate Host example.jp Content-Length 65 Connection Keep-Alive Pragma no-cache name=%E8%8F%85%E7%9B%B4%E4%BA%BA mail=kan@aaa.jp gender=%E7%94%B7 メッセージボディ Hostヘッダ HTTP1.1では必須。POST/GETでのURIにHOSTを指定していなかった場合、Virtualホストを特定できない。そのためHostヘッダにHOST名を指定する。URIにホスト名があって、Hostヘッダにもホスト名がある場合はURIを優先する。URIにホスト名を指定することを強制すれば良いような気がするが。 Referer ヘッダの一種。リンク元のURLを示す。あるWebページのリンクをクリックして別のページに移動したときの、リンク元のページのこと。 改変、削除される場合があるので正しくリンクを示しているとは限らない。 セキュリティ上、問題となるのは、URLが秘密情報を含んでいる場合。たとえば、URLがセッションIDを含んでいる場合。なりすましに使われる可能性がある。 【例】 GET http //example.jp/31/31-002.php HTTP/1.1 Accept image/gif, image/jpeg, image/pjpeg, image/pjpeg, application/vnd.ms-excel, application/vnd.ms-powerpoint, appl ication/msword, application/x-shockwave-flash, application/x-ms-application, application/x-ms-xbap, application/vnd.ms -xpsdocument, application/xaml+xml, */* Referer http //example.jp/31/ Accept-Language ja User-Agent Mozilla/4.0 (compatible; MSIE 8.0; Windows NT 5.1; Trident/4.0; .NET CLR 1.1.4322; .NET CLR 2.0.50727; Inf oPath.1; .NET CLR 3.0.4506.2152; .NET CLR 3.5.30729) Accept-Encoding gzip, deflate Host example.jp Connection Keep-Alive http //example.jp/31/のHTMLのaタグからリクエストが発生したため、Refererヘッダがつく。 レスポンス 全てテキスト。行で区切られる。 フォーマット ステータスラインは1行。ヘッダ、ボディは複数行。 大項目 小項目 説明 ステータスライン プロトコルバージョン ステータスコード 1XX 処理継続、2XX 正常終了、3XX リダイレクト、4XX クライアントエラー、5XX サーバエラー テキストフレーズ レスポンスヘッダ Content-Length ボディのバイト数 Content-Type MIMEタイプ; charset=エンコーディング 空行 ヘッダの終わりを示す ボディ 【例】 HTTP/1.1 200 OK Date Wed, 04 May 2011 04 51 51 GMT Server [[Apache]]/2.2.14 (Ubuntu) X-Powered-By PHP/5.3.2-1ubuntu4.2 Vary Accept-Encoding Content-Length 20 Keep-Alive timeout=15, max=100 Connection Keep-Alive Content-Type text/html; charset=UTF-8 body 13 51 /body Content-type メディアタイプを示すエンティティヘッダ(メッセージボディに対する付随情報)。type "/" subtype *( ";" parameter )であらわされる。text/html; charset=utf-8など。charsetを追加すると出力の文字コードを示す。HTML文書にapplication/octet-streamを付けると、 多くの場合、Webブラウザはそれをダウンロードするか否か問い合わせるようになる。 Apacheの場合は、httpd.confの以下の設定でcharsetを指定する。 AddDefaultCharset UTF-8 Tomcatでは、JSPのpageディレクティブで設定する。 %@ page language="java" contentType="text/html; charset=Windows-31J" pageEncoding="Windows-31J" % http //www.atmarkit.co.jp/fjava/rensai3/mojibake01/mojibake01.html 参照
https://w.atwiki.jp/oper/pages/1577.html
I. Szene Am Rande eines Waldes. Mondhelle Straßen und Felder; der Wald hoch und dunkel. Nur die ersten Stämme und der Anfang des breiten Weges noch hell. (Eine Frau kommt; zart, weiß gekleidet. Teilweise entblätterte rote Rosen am Kleid. Schmuck.) (Zögernd ) Hier hinein? … Man sieht den Weg nicht … Wie silbern die Stämme schimmern … wie Birken (vertieft zu Boden schauend.) Oh! Unser Garten … Die Blumen für ihn sind sicher verwelkt … Die Nacht ist so warm. (In plötzlicher Angst ) Ich fürchte mich … (Horcht in den Wald, beklommen ) Was für schwere Luft herausschlägt … wie ein Sturm, der steht … (Ringt die Hände, sieht zurück ) So grauenvoll ruhig und leer … Aber hier ist es wenigstens hell … (Sieht hinauf ) Der Mond war früher so hell … (Kauert nieder, lauscht, sieht vor sich hin ) Oh! Noch immer die Grille mit ihrem Liebeslied … Nicht sprechen … es ist so süß bei dir … Der Mond ist in der Dämmerung … (Auffahrend. Wendet sich gegen den Wald, zögert wieder, dann heftig ) Feig bist du … willst ihn nicht suchen? So stirb doch hier (Leise ) Wie drohend die Stille ist … (Sieht sich scheu um ) Der Mond ist voll Entsetzen … Sieht der hinein? (Angstvoll ) Ich allein … in den dumpfen Schatten (Mut fassend, geht rasch in den Wald hinein ) Ich will singen, dann hört er mich … II. Szene Tiefstes Dunkel, breiter Weg, hohe, dichte Bäume. Sie tastet vorwärts. (Noch hinter der Szene ) Ist das noch der Weg? … (Bückt sich, greift mit den Händen ) Hier ist es eben … (aufschreiend ) Was? … Laß los! (Zitternd auf, versucht ihre Hand zu betrachten) Eingeklemmt? … Nein, es ist was gekrochen … (Wild, greift sich ins Gesicht ) Und hier auch … Wer rührt mich an? … Fort … (Schlägt mit den Händen um sich ) Fort, nur weiter … um Gotteswillen … (Geht weiter, mit vorgestreckten Armen ) So, der Weg ist breit … (Ruhig, nachdenklich ) Es war so still hinter den Mauern des Gartens … (sehr ruhig ) Keine Sensen mehr … kein Rufen und Gehn … Und die Stadt in hellem Nebel … so sehnsüchtig schaute ich hinüber … Und der Himmel so unermeßlich tief über dem Weg, den du immer zu mir gehst … noch durchsichtiger und ferner … die Abendfarben … (Traurig ) Aber du bist nicht gekommen. (Stehenbleibend ) Wer weint da? (Rufend, sehr ängstlich ) Ist hier jemand? (Wartet. Lauter ) Ist hier jemand? (Wieder lauschend ) Nichts … aber das war doch … (Horcht wieder ) Jetzt rauscht es oben … Es schlägt von Ast zu Ast … (Voll Entsetzen seitwärts flüchtend ) Es kommt auf mich zu … (Schrei des Nachtvogels.) (Tobend ) Nicht her! Laß mich … Herrgott, hilf mir … (Stille. Hastig ) Es war nichts … Nur schnell, nur schnell … (Beginnt zu laufen, fällt nieder. Schon hinter der Szene ) Oh, oh, was ist das? … Ein Körper … Nein, nur ein Stamm … III. Szene Weg noch immer im Dunkel. Seitlich vom Wege ein breiter heller Streifen. Das Mondlicht fällt auf eine Baumlichtung. Dort hohe Gräser, Farne, große gelbe Pilze. Die Frau kommt aus dem Dunkel. Da kommt ein Licht! (Atmet auf ) Ach! nur der Mond … Wie gut … (Wieder halb ängstlich ) Dort tanzt etwas Schwarzes … hundert Hände … (Sofort beherrscht ) Sei nicht dumm … es ist der Schatten … (Zärtlich nachdenkend ) Oh! wie dein Schatten auf die weißen Wände fällt … Aber so bald mußt du fort. (Rauschen. Sie hält an, sieht um sich und lauscht einen Augenblick ) Rufst du? … (wieder träumend ) Und bis zum Abend ist es so lang … (Leichter Windstoß. Sie sieht wieder hin ) Aber der Schatten kriecht doch! … Gelbe, breite Augen … (Laut des Schauderns) So vorquellend … wie an Stielen … Wie es glotzt … (Knarren im Gras. Entsetzt ) Kein Tier, lieber Gott, kein Tier … Ich habe solche Angst … Liebster, mein Liebster, hilf mir … (sie läuft weiter.) IV. Szene Mondbeschienene, breite Straße, rechts aus dem Walde kommend. Wiesen und Felder (gelbe und grüne Streifen abwechselnd). Etwas nach links verliert sich die Straße wieder im Dunkel hoher Baumgruppen. Erst ganz links sieht man die Straße frei liegen. Dort mündet auch ein Weg, der von einem Hause herunterführt. In diesem alle Fenster mit dunklen Läden geschlossen. Ein Balkon aus weißem Stein. (Die Frau kommt langsam, erschöpft. Das Gewand ist zerrissen, die Haare verwirrt. Blutige Risse an Gesicht und Händen. Umschauend ) Er ist auch nicht da … Auf der ganzen, langen Straße nichts Lebendiges … und kein Laut … (Schauer; lauschend ) Die weiten blassen Felder sind ohne Atem, wie erstorben … kein Halm rührt sich … (Sieht die Straße entlang ) Noch immer die Stadt … Und dieser fahle Mond … Keine Wolke, nicht der Flügelschatten eines Nachtvogels am Himmel … diese grenzenlose Totenblässe … (Sie bleibt schwankend stehen ) Ich kann kaum weiter … Und dort läßt man mich nicht ein … Die fremde Frau wird mich fort jagen! … Wenn er krank ist … (Sie hat sich in die Nähe der Baumgruppen geschleppt, unter denen es vollständig dunkel ist ) Eine Bank … ich muß ausruhen … (Müde, unentschlossen, sehnsüchtig ) Aber so lang hab ich ihn nicht gesehen … (Sie kommt unter die Bäume, stößt mit den Füßen an etwas ) Nein, das ist nicht der Schatten der Bank (mit dem Fuß tastend, erschrocken ) Da ist jemand … (Beugt sich nieder, horcht ) Er atmet nicht … (Sie tastet hinunter ) Feucht … hier fließt etwas … (Sie tritt aus dem Schatten ins Mondlicht ) Es glänzt rot … Ach, meine Hände sind wund gerissen … Nein, es ist noch naß, es ist von dort … (Versucht mit entsetzlicher Anstrengung den Gegenstand hervorzuzerren ) Ich kann nicht. (Bückt sich. Mit furchtbarem Schrei ) Das ist er (sie sinkt nieder.) (Nach einigen Augenblicken erhebt sie sich halb, so daß ihr Gesicht den Bäumen zugewendet ist. Verwirrt ) Das Mondlicht … nein dort … Da ist der schreckliche Kopf … das Gespenst … (Sieht unverwandt hin ) Wenn es nur endlich verschwände … wie das im Wald … Ein Baumschatten, ein lächerlicher Zweig … Der Mond ist tückisch … weil er blutleer ist, malt er rotes Blut … (Mit ausgestreckten Fingern hinweisend, flüsternd ) Aber es wird gleich zerfließen … Nicht hinsehen … Nicht darauf achten … Es zergeht sicher … wie das im Wald … (Sie wendet sich mit gezwungener Ruhe ab, gegen die Straße zu ) Ich will fort … ich muß ihn finden … Es muß schon spät sein … (Schweigen. Unbeweglichkeit. Sie wendet sich jäh um, aber nicht vollständig. Fast jauchzend ) Es ist nicht mehr da … Ich wußte … (Sie hat sich weiter gewendet, erblickt plötzlich wieder den Gegenstand ) Es ist noch da … Herrgott im Himmel … (Ihr Oberkörper fällt nach vorne, sie scheint zusammenzusinken. Aber sie kriecht mit gesenktem Haupt hin ) Es ist lebendig (tastet ) Es hat Haut … Augen … Haar … (Sie beugt sich ganz zur Seite, als wollte sie ihm ins Gesicht sehen ) Seine Augen … es hat seinen Mund … Du … du … bist du es … Ich habe dich so lang gesucht … Im Wald und … (an ihm zerrend ) Hörst du? Sprich doch … Sieh mich an … (Entsetzt, beugt sich ganz. Atemlos ) Herrgott, was ist … (schreiend, rennt ein Stück fort ) Hilfe … (Von ferne zum Hause hinauf ) Um Gotteswillen! … rasch! … hört mich denn niemand? … er liegt da … (schaut verzweifelt um sich.) (Eilig zurück unter die Bäume ) Wach auf … wach doch auf … (flehend ) Nicht tot sein … mein Liebster … Nur nicht tot sein … ich liebe dich so. (Zärtlich, eindringlich ) Unser Zimmer ist halbhell … alles wartet … die Blumen duften so stark … (Die Hände faltend, verzweifelnd ) Was soll ich tun … Was soll ich nur tun, daß er aufwacht? … (Sie greift ins Dunkel hinein, faßt seine Hand ) Deine liebe Hand … (zusammenzuckend, fragend ) So kalt? … (Sie zieht die Hand an sich, küßt sie. Schüchtern schmeichelnd ) Wird sie nicht warm an meiner Brust? (Sie öffnet das Gewand ) Mein Herz ist so heiß vom Warten … (Flehend, leise ) Die Nacht ist bald vorbei … Du wolltest doch bei mir sein diese Nacht. (Ausbrechend ) Oh! es ist heller Tag … Bleibst du am Tage bei mir? … Die Sonne glüht auf uns … deine Hände liegen auf mir … deine Küsse … mein bist du … du … Sieh mich doch an, Liebster, ich liege neben dir … So sieh mich doch an … (Sie erhebt sich, sieht ihn an, erwachend ) Ah! wie starr … Wie fürchterlich deine Augen sind … (Laut aufweinend ) Drei Tage warst du nicht bei mir … Aber heute … so sicher … Der Abend war so voll Frieden … Ich schaute und wartete … (ganz versunken ) Über die Gartenmauer dir entgegen … So niedrig ist sie … Und dann winken wir beide … (Aufschreiend ) Nein, nein … es ist nicht wahr … Wie kannst du tot sein? … Überall lebtest du … Eben noch im Wald … deine Stimme so nah an meinem Ohr … immer, immer warst du bei mir … dein Hauch auf meiner Wange … deine Hand auf meinem Haar … (Angstvoll ) Nicht wahr … es ist nicht wahr? Dein Mund bog sich doch eben noch unter meinen Küssen … (wartend ) Dein Blut tropft noch jetzt mit leisem Schlag … Dein Blut ist noch lebendig … (Sie beugt sich tief über ihn ) Oh! der breite rote Streif … Das Herz haben sie getroffen … (Fast unhörbar ) Ich will es küssen … mit dem letzten Atem … dich nie mehr loslassen … (richtet sich halb auf ) In deine Augen sehn … Alles Licht kam ja aus deinen Augen … mir schwindelte, wenn ich dich ansah … (In der Erinnerung lächelnd, geheimnisvoll, zärtlich ) Nun küss ich mich an dir zu Tode. (Tiefes Schweigen. Sie sieht ihn unverwandt an. Nach einer Pause plötzlich ) Aber so seltsam ist dein Auge … (verwundert ) Wohin schaust du? (Heftiger ) Was suchst du denn? (Sieht sich um; nach dem Balkon ) Steht dort jemand? (Wieder zurück, die Hand an der Stirn ) Wie war das nur das letzte Mal? … (immer vertiefter ) War das damals nicht auch in deinem Blick? (Angestrengt in der Erinnerung suchend ) Nein, nur so zerstreut … oder … und plötzlich bezwangst du dich … (Immer klarer werdend ) Und drei Tage warst du nicht bei mir … keine Zeit … So oft hast du keine Zeit gehabt in diesen letzten Monaten … (Jammernd, wie abwehrend ) Nein, das ist doch nicht möglich … das ist doch … (in blitzartiger Erinnerung ) Ah, jetzt erinnere ich mich … der Seufzer im Halbschlaf … wie ein Name … du hast mir die Frage von den Lippen geküßt … (Grübelnd ) Aber warum versprach er mir, heute zu kommen? … (In rasender Angst ) Ich will das nicht … nein ich will nicht … (Aufspringend, sich umwendend ) Warum hat man dich getötet? … Hier vor dem Hause … Hat dich jemand entdeckt? … (Aufschreiend, wie sich anklammernd ) Nein, nein … mein einzig Geliebter … das nicht … (Zitternd ) Oh, der Mond schwankt … ich kann nicht sehen … Schau mich doch an … (rast plötzlich ) Du siehst wieder dort hin? … (Nach dem Balkon ) Wo ist sie denn … die Hexe, die Dirne … die Frau mit den weißen Armen … (höhnisch ) Oh, du liebst sie ja die weißen Arme … wie du sie rot küßt … (Mit geballten Fäusten ) Oh, du … du … du Elender, du Lügner … du … Wie deine Augen mir ausweichen! … Krümmst du dich vor Scham? … (Stößt mit dem Fuß gegen ihn ) Hast sie umarmt … Ja? … (von Ekel geschüttelt ) so zärtlich und gierig … und ich wartete … Wo ist sie hingelaufen, als du im Blut lagst? … Ich will sie an den weißen Armen herschleifen … so (Gebärde; zusammenbrechend ) Für mich ist kein Platz da … (schluchzt auf ) Oh! nicht einmal die Gnade, mit dir sterben zu dürfen … (Sinkt nieder, weinend ) Wie lieb, wie lieb ich dich gehabt hab’ … Allen Dingen ferne lebte ich … allem fremd … (in Träumerei versinkend ) Ich wußte nichts als dich … dieses ganze Jahr … seit du zum ersten Mal meine Hand nahmst … oh, so warm … nie früher liebte ich jemanden so … Dein Lächeln und dein Reden … ich hatte dich so lieb … (Stille und Schluchzen. Dann leise, sich aufrichtend ) Mein Lieber … mein einziger Liebling … hast du sie oft geküßt? … während ich vor Sehnsucht verging … (Flüsternd ) Hast du sie sehr geliebt? (Flehend ) Sag nicht ja … Du lächelst schmerzlich … Vielleicht hast du auch gelitten … vielleicht rief dein Herz nach ihr … (Stiller, warm ) Was kannst du dafür? … Oh, ich fluchte dir … Aber dein Mitleid machte mich glücklich … Ich glaubte, war im Glück … (Stille. Dämmerung links im Osten. Tief am Himmel Wolken, von schwachem Schein durchleuchtet, gelblich schimmernd wie Kerzenlicht. Sie steht auf ) Liebster, Liebster, der Morgen kommt … Was soll ich allein hier tun? … In diesem endlosen Leben … in diesem Traum ohne Grenzen und Farben … denn meine Grenze war der Ort, an dem du warst … und alle Farben der Welt brachen aus deinen Augen … Das Licht wird für alle kommen … aber ich allein in meiner Nacht? … Der Morgen trennt uns … immer der Morgen … So schwer küßt du zum Abschied … wieder ein ewiger Tag des Wartens … Oh du erwachst ja nicht mehr … Tausend Menschen ziehn vorüber … ich erkenne dich nicht … Alle leben, ihre Augen flammen … Wo bist du? … (Leiser ) Es ist dunkel … dein Kuß wie ein Flammenzeichen in meiner Nacht … meine Lippen brennen und leuchten … dir entgegen … (in Entzücken aufschreiend ) Oh, bist du da … (irgend etwas entgegen ) ich suchte … I. Szene Am Rande eines Waldes. Mondhelle Straßen und Felder; der Wald hoch und dunkel. Nur die ersten Stämme und der Anfang des breiten Weges noch hell. (Eine Frau kommt; zart, weiß gekleidet. Teilweise entblätterte rote Rosen am Kleid. Schmuck.) (Zögernd ) Hier hinein? … Man sieht den Weg nicht … Wie silbern die Stämme schimmern … wie Birken (vertieft zu Boden schauend.) Oh! Unser Garten … Die Blumen für ihn sind sicher verwelkt … Die Nacht ist so warm. (In plötzlicher Angst ) Ich fürchte mich … (Horcht in den Wald, beklommen ) Was für schwere Luft herausschlägt … wie ein Sturm, der steht … (Ringt die Hände, sieht zurück ) So grauenvoll ruhig und leer … Aber hier ist es wenigstens hell … (Sieht hinauf ) Der Mond war früher so hell … (Kauert nieder, lauscht, sieht vor sich hin ) Oh! Noch immer die Grille mit ihrem Liebeslied … Nicht sprechen … es ist so süß bei dir … Der Mond ist in der Dämmerung … (Auffahrend. Wendet sich gegen den Wald, zögert wieder, dann heftig ) Feig bist du … willst ihn nicht suchen? So stirb doch hier (Leise ) Wie drohend die Stille ist … (Sieht sich scheu um ) Der Mond ist voll Entsetzen … Sieht der hinein? (Angstvoll ) Ich allein … in den dumpfen Schatten (Mut fassend, geht rasch in den Wald hinein ) Ich will singen, dann hört er mich … II. Szene Tiefstes Dunkel, breiter Weg, hohe, dichte Bäume. Sie tastet vorwärts. (Noch hinter der Szene ) Ist das noch der Weg? … (Bückt sich, greift mit den Händen ) Hier ist es eben … (aufschreiend ) Was? … Laß los! (Zitternd auf, versucht ihre Hand zu betrachten) Eingeklemmt? … Nein, es ist was gekrochen … (Wild, greift sich ins Gesicht ) Und hier auch … Wer rührt mich an? … Fort … (Schlägt mit den Händen um sich ) Fort, nur weiter … um Gotteswillen … (Geht weiter, mit vorgestreckten Armen ) So, der Weg ist breit … (Ruhig, nachdenklich ) Es war so still hinter den Mauern des Gartens … (sehr ruhig ) Keine Sensen mehr … kein Rufen und Gehn … Und die Stadt in hellem Nebel … so sehnsüchtig schaute ich hinüber … Und der Himmel so unermeßlich tief über dem Weg, den du immer zu mir gehst … noch durchsichtiger und ferner … die Abendfarben … (Traurig ) Aber du bist nicht gekommen. (Stehenbleibend ) Wer weint da? (Rufend, sehr ängstlich ) Ist hier jemand? (Wartet. Lauter ) Ist hier jemand? (Wieder lauschend ) Nichts … aber das war doch … (Horcht wieder ) Jetzt rauscht es oben … Es schlägt von Ast zu Ast … (Voll Entsetzen seitwärts flüchtend ) Es kommt auf mich zu … (Schrei des Nachtvogels.) (Tobend ) Nicht her! Laß mich … Herrgott, hilf mir … (Stille. Hastig ) Es war nichts … Nur schnell, nur schnell … (Beginnt zu laufen, fällt nieder. Schon hinter der Szene ) Oh, oh, was ist das? … Ein Körper … Nein, nur ein Stamm … III. Szene Weg noch immer im Dunkel. Seitlich vom Wege ein breiter heller Streifen. Das Mondlicht fällt auf eine Baumlichtung. Dort hohe Gräser, Farne, große gelbe Pilze. Die Frau kommt aus dem Dunkel. Da kommt ein Licht! (Atmet auf ) Ach! nur der Mond … Wie gut … (Wieder halb ängstlich ) Dort tanzt etwas Schwarzes … hundert Hände … (Sofort beherrscht ) Sei nicht dumm … es ist der Schatten … (Zärtlich nachdenkend ) Oh! wie dein Schatten auf die weißen Wände fällt … Aber so bald mußt du fort. (Rauschen. Sie hält an, sieht um sich und lauscht einen Augenblick ) Rufst du? … (wieder träumend ) Und bis zum Abend ist es so lang … (Leichter Windstoß. Sie sieht wieder hin ) Aber der Schatten kriecht doch! … Gelbe, breite Augen … (Laut des Schauderns) So vorquellend … wie an Stielen … Wie es glotzt … (Knarren im Gras. Entsetzt ) Kein Tier, lieber Gott, kein Tier … Ich habe solche Angst … Liebster, mein Liebster, hilf mir … (sie läuft weiter.) IV. Szene Mondbeschienene, breite Straße, rechts aus dem Walde kommend. Wiesen und Felder (gelbe und grüne Streifen abwechselnd). Etwas nach links verliert sich die Straße wieder im Dunkel hoher Baumgruppen. Erst ganz links sieht man die Straße frei liegen. Dort mündet auch ein Weg, der von einem Hause herunterführt. In diesem alle Fenster mit dunklen Läden geschlossen. Ein Balkon aus weißem Stein. (Die Frau kommt langsam, erschöpft. Das Gewand ist zerrissen, die Haare verwirrt. Blutige Risse an Gesicht und Händen. Umschauend ) Er ist auch nicht da … Auf der ganzen, langen Straße nichts Lebendiges … und kein Laut … (Schauer; lauschend ) Die weiten blassen Felder sind ohne Atem, wie erstorben … kein Halm rührt sich … (Sieht die Straße entlang ) Noch immer die Stadt … Und dieser fahle Mond … Keine Wolke, nicht der Flügelschatten eines Nachtvogels am Himmel … diese grenzenlose Totenblässe … (Sie bleibt schwankend stehen ) Ich kann kaum weiter … Und dort läßt man mich nicht ein … Die fremde Frau wird mich fort jagen! … Wenn er krank ist … (Sie hat sich in die Nähe der Baumgruppen geschleppt, unter denen es vollständig dunkel ist ) Eine Bank … ich muß ausruhen … (Müde, unentschlossen, sehnsüchtig ) Aber so lang hab ich ihn nicht gesehen … (Sie kommt unter die Bäume, stößt mit den Füßen an etwas ) Nein, das ist nicht der Schatten der Bank (mit dem Fuß tastend, erschrocken ) Da ist jemand … (Beugt sich nieder, horcht ) Er atmet nicht … (Sie tastet hinunter ) Feucht … hier fließt etwas … (Sie tritt aus dem Schatten ins Mondlicht ) Es glänzt rot … Ach, meine Hände sind wund gerissen … Nein, es ist noch naß, es ist von dort … (Versucht mit entsetzlicher Anstrengung den Gegenstand hervorzuzerren ) Ich kann nicht. (Bückt sich. Mit furchtbarem Schrei ) Das ist er (sie sinkt nieder.) (Nach einigen Augenblicken erhebt sie sich halb, so daß ihr Gesicht den Bäumen zugewendet ist. Verwirrt ) Das Mondlicht … nein dort … Da ist der schreckliche Kopf … das Gespenst … (Sieht unverwandt hin ) Wenn es nur endlich verschwände … wie das im Wald … Ein Baumschatten, ein lächerlicher Zweig … Der Mond ist tückisch … weil er blutleer ist, malt er rotes Blut … (Mit ausgestreckten Fingern hinweisend, flüsternd ) Aber es wird gleich zerfließen … Nicht hinsehen … Nicht darauf achten … Es zergeht sicher … wie das im Wald … (Sie wendet sich mit gezwungener Ruhe ab, gegen die Straße zu ) Ich will fort … ich muß ihn finden … Es muß schon spät sein … (Schweigen. Unbeweglichkeit. Sie wendet sich jäh um, aber nicht vollständig. Fast jauchzend ) Es ist nicht mehr da … Ich wußte … (Sie hat sich weiter gewendet, erblickt plötzlich wieder den Gegenstand ) Es ist noch da … Herrgott im Himmel … (Ihr Oberkörper fällt nach vorne, sie scheint zusammenzusinken. Aber sie kriecht mit gesenktem Haupt hin ) Es ist lebendig (tastet ) Es hat Haut … Augen … Haar … (Sie beugt sich ganz zur Seite, als wollte sie ihm ins Gesicht sehen ) Seine Augen … es hat seinen Mund … Du … du … bist du es … Ich habe dich so lang gesucht … Im Wald und … (an ihm zerrend ) Hörst du? Sprich doch … Sieh mich an … (Entsetzt, beugt sich ganz. Atemlos ) Herrgott, was ist … (schreiend, rennt ein Stück fort ) Hilfe … (Von ferne zum Hause hinauf ) Um Gotteswillen! … rasch! … hört mich denn niemand? … er liegt da … (schaut verzweifelt um sich.) (Eilig zurück unter die Bäume ) Wach auf … wach doch auf … (flehend ) Nicht tot sein … mein Liebster … Nur nicht tot sein … ich liebe dich so. (Zärtlich, eindringlich ) Unser Zimmer ist halbhell … alles wartet … die Blumen duften so stark … (Die Hände faltend, verzweifelnd ) Was soll ich tun … Was soll ich nur tun, daß er aufwacht? … (Sie greift ins Dunkel hinein, faßt seine Hand ) Deine liebe Hand … (zusammenzuckend, fragend ) So kalt? … (Sie zieht die Hand an sich, küßt sie. Schüchtern schmeichelnd ) Wird sie nicht warm an meiner Brust? (Sie öffnet das Gewand ) Mein Herz ist so heiß vom Warten … (Flehend, leise ) Die Nacht ist bald vorbei … Du wolltest doch bei mir sein diese Nacht. (Ausbrechend ) Oh! es ist heller Tag … Bleibst du am Tage bei mir? … Die Sonne glüht auf uns … deine Hände liegen auf mir … deine Küsse … mein bist du … du … Sieh mich doch an, Liebster, ich liege neben dir … So sieh mich doch an … (Sie erhebt sich, sieht ihn an, erwachend ) Ah! wie starr … Wie fürchterlich deine Augen sind … (Laut aufweinend ) Drei Tage warst du nicht bei mir … Aber heute … so sicher … Der Abend war so voll Frieden … Ich schaute und wartete … (ganz versunken ) Über die Gartenmauer dir entgegen … So niedrig ist sie … Und dann winken wir beide … (Aufschreiend ) Nein, nein … es ist nicht wahr … Wie kannst du tot sein? … Überall lebtest du … Eben noch im Wald … deine Stimme so nah an meinem Ohr … immer, immer warst du bei mir … dein Hauch auf meiner Wange … deine Hand auf meinem Haar … (Angstvoll ) Nicht wahr … es ist nicht wahr? Dein Mund bog sich doch eben noch unter meinen Küssen … (wartend ) Dein Blut tropft noch jetzt mit leisem Schlag … Dein Blut ist noch lebendig … (Sie beugt sich tief über ihn ) Oh! der breite rote Streif … Das Herz haben sie getroffen … (Fast unhörbar ) Ich will es küssen … mit dem letzten Atem … dich nie mehr loslassen … (richtet sich halb auf ) In deine Augen sehn … Alles Licht kam ja aus deinen Augen … mir schwindelte, wenn ich dich ansah … (In der Erinnerung lächelnd, geheimnisvoll, zärtlich ) Nun küss ich mich an dir zu Tode. (Tiefes Schweigen. Sie sieht ihn unverwandt an. Nach einer Pause plötzlich ) Aber so seltsam ist dein Auge … (verwundert ) Wohin schaust du? (Heftiger ) Was suchst du denn? (Sieht sich um; nach dem Balkon ) Steht dort jemand? (Wieder zurück, die Hand an der Stirn ) Wie war das nur das letzte Mal? … (immer vertiefter ) War das damals nicht auch in deinem Blick? (Angestrengt in der Erinnerung suchend ) Nein, nur so zerstreut … oder … und plötzlich bezwangst du dich … (Immer klarer werdend ) Und drei Tage warst du nicht bei mir … keine Zeit … So oft hast du keine Zeit gehabt in diesen letzten Monaten … (Jammernd, wie abwehrend ) Nein, das ist doch nicht möglich … das ist doch … (in blitzartiger Erinnerung ) Ah, jetzt erinnere ich mich … der Seufzer im Halbschlaf … wie ein Name … du hast mir die Frage von den Lippen geküßt … (Grübelnd ) Aber warum versprach er mir, heute zu kommen? … (In rasender Angst ) Ich will das nicht … nein ich will nicht … (Aufspringend, sich umwendend ) Warum hat man dich getötet? … Hier vor dem Hause … Hat dich jemand entdeckt? … (Aufschreiend, wie sich anklammernd ) Nein, nein … mein einzig Geliebter … das nicht … (Zitternd ) Oh, der Mond schwankt … ich kann nicht sehen … Schau mich doch an … (rast plötzlich ) Du siehst wieder dort hin? … (Nach dem Balkon ) Wo ist sie denn … die Hexe, die Dirne … die Frau mit den weißen Armen … (höhnisch ) Oh, du liebst sie ja die weißen Arme … wie du sie rot küßt … (Mit geballten Fäusten ) Oh, du … du … du Elender, du Lügner … du … Wie deine Augen mir ausweichen! … Krümmst du dich vor Scham? … (Stößt mit dem Fuß gegen ihn ) Hast sie umarmt … Ja? … (von Ekel geschüttelt ) so zärtlich und gierig … und ich wartete … Wo ist sie hingelaufen, als du im Blut lagst? … Ich will sie an den weißen Armen herschleifen … so (Gebärde; zusammenbrechend ) Für mich ist kein Platz da … (schluchzt auf ) Oh! nicht einmal die Gnade, mit dir sterben zu dürfen … (Sinkt nieder, weinend ) Wie lieb, wie lieb ich dich gehabt hab’ … Allen Dingen ferne lebte ich … allem fremd … (in Träumerei versinkend ) Ich wußte nichts als dich … dieses ganze Jahr … seit du zum ersten Mal meine Hand nahmst … oh, so warm … nie früher liebte ich jemanden so … Dein Lächeln und dein Reden … ich hatte dich so lieb … (Stille und Schluchzen. Dann leise, sich aufrichtend ) Mein Lieber … mein einziger Liebling … hast du sie oft geküßt? … während ich vor Sehnsucht verging … (Flüsternd ) Hast du sie sehr geliebt? (Flehend ) Sag nicht ja … Du lächelst schmerzlich … Vielleicht hast du auch gelitten … vielleicht rief dein Herz nach ihr … (Stiller, warm ) Was kannst du dafür? … Oh, ich fluchte dir … Aber dein Mitleid machte mich glücklich … Ich glaubte, war im Glück … (Stille. Dämmerung links im Osten. Tief am Himmel Wolken, von schwachem Schein durchleuchtet, gelblich schimmernd wie Kerzenlicht. Sie steht auf ) Liebster, Liebster, der Morgen kommt … Was soll ich allein hier tun? … In diesem endlosen Leben … in diesem Traum ohne Grenzen und Farben … denn meine Grenze war der Ort, an dem du warst … und alle Farben der Welt brachen aus deinen Augen … Das Licht wird für alle kommen … aber ich allein in meiner Nacht? … Der Morgen trennt uns … immer der Morgen … So schwer küßt du zum Abschied … wieder ein ewiger Tag des Wartens … Oh du erwachst ja nicht mehr … Tausend Menschen ziehn vorüber … ich erkenne dich nicht … Alle leben, ihre Augen flammen … Wo bist du? … (Leiser ) Es ist dunkel … dein Kuß wie ein Flammenzeichen in meiner Nacht … meine Lippen brennen und leuchten … dir entgegen … (in Entzücken aufschreiend ) Oh, bist du da … (irgend etwas entgegen ) ich suchte … Schönberg,Arnold/Erwartung
https://w.atwiki.jp/in_extremo/pages/77.html
Schenk nochmal ein 「あと一杯くれないか」 詞/In Extremo 曲/In Extremo 言語/ドイツ語 歌詞 Die Sonne scheint durchs Fenster rein Und der Tag nimmt seinen Lauf Ich muss jetzt los, es ist schon spät Doch du stehst nicht mit mir auf Die Nacht war kurz, der Mond zu hell Ich hab dir wieder viel erzählt Und ich hoffe, du hast mich gehört Gehört, was meine Seele quält Wann werden wir uns wiedersehen? Wo wartest du auf mich? Schenk mir die Zeit, dann gehts mir gut Auch ohne dich Schenk noch mal ein Ich träum davon bei dir zu sein Schenk noch mal ein Du sagst ich darf nicht traurig sein Ich weiß, du kannst uns sehen Wenn wir durch die Felder gehen Ich schenk mir noch mal ein Um bei dir zu sein... Nichts war Zufall, nichts war umsonst Wir haben das Leben genossen Wir haben gelacht, wir haben geweint Vor lauter Glück besoffen Wir hielten unsere Liebe fest Sie konnte uns nicht entwischen Auch die Welt, sie wird sich weiterdrehen Selbst wenn Wasser und Salz sich mischen Ich besuche dich, so oft es geht Um dir nah zu sein Ein Herz fürs andere weiterschlägt Ich küsse deinen Stein Schenk noch mal ein Ich träum davon bei dir zu sein Schenk noch mal ein Du sagst ich darf nicht traurig sein Ich weiß, du kannst uns sehen Wenn wir durch die Felder gehen Ich schenk mir noch mal ein Um bei dir zu sein... Schenk noch mal ein Ich träum davon bei dir zu sein Schenk noch mal ein Du sagst ich darf nicht traurig sein Ich weiß, du kannst uns sehen Wenn wir durch die Felder gehen Ich schenk mir noch mal ein Um bei dir zu sein... 日本語訳 太陽の光が窓から差し込んでくる そして一日がいつものように始まる 俺はもう行かなければならない、もう遅い時間だが 君は俺と一緒に起きることはないのだ 夜はあっという間で、月はあまりに明るかった 俺は君に何度も言い聞かせた 君の耳には届いていたと思いたい 俺の魂は何に苦しんだのかを いつになったら俺達は再び出会えるのか? どこで君は俺を待ってくれているのか? 時間をくれ、そうすれば俺は立ち直れる 君がいなくたって あと一杯くれないか 君といることを夢に見る あと一杯くれないか 悲しむことはないと君は言う 分かっている、君には見えているのだ 野を行く俺達の姿が 俺はもう一杯を自分で注ぐ 君と一緒にいるために 全ては偶然でなく、全ては無駄でなかった 俺達は人生を謳歌した 時に一緒に笑い、一緒に泣き 全くの幸運に酔った 俺達は愛を確かめ合い 愛は俺たちの元から抜け出ることはなかった 世界もまた、これからも回り続けるのだろう たとえ水と塩が混ざり合っていっても 俺は出来る限り何度も君の元を訪れる 君の近くにいるために 心臓は他人のために脈打ち続け 俺は君の墓石に口付ける あと一杯くれないか 君といることを夢に見る あと一杯くれないか 悲しむことはないと君は言う 分かっている、君には見えているのだ 野を行く俺達の姿が 俺はもう一杯を自分で注ぐ 君と一緒にいるために あと一杯くれないか 君といることを夢に見る あと一杯くれないか 悲しむことはないと君は言う 分かっている、君には見えているのだ 野を行く俺達の姿が 俺はもう一杯を自分で注ぐ 君と一緒にいるために
https://w.atwiki.jp/zacksp/pages/265.html
Check, absorbers, retinacular cialis prices with prescription oopherectomy living, excessively. -- ozubisufc 2016-05-09 13 17 49 Only [URL=http //canadacialis-online.net/#prices-generic-cialis-www16.atwiki.jp - cialis canada[/URL - diastole accessed sleep, kinder abnormality, [URL=http //cialis-cheapest-purchase.net/#cialis-bath-tubs-www16.atwiki.jp - side effects cialis[/URL - statement intraperitoneal empirically vasorum wheel, [URL=http //lowestprice-genericcialis.org/#cialis.com-lowest-price-www16.atwiki.jp - generic versions of cialis[/URL - toxicity forceful, irregularities, conjugation seminoma, [URL=http //online-5mg-propecia.com/#5-mg-propecia-www16.atwiki.jp - propecia 5mg[/URL - symphisis propecia for sale buddy propecia 5mg infusional needn t cheap propecia generic psychosis [URL=http //tablets-20mgcialis.net/#cialis-20-mg-www16.atwiki.jp - cialis[/URL - electrode non-medical clashes cialis 20mg price comparison depth outlines [URL=http //retin-a-tabletsbuy.net/#retin-a-gel-or-cream-www16.atwiki.jp - buy tretinoin[/URL - retrograde handbook over-tight explicitly leader [URL=http //onlineorder-isotretinoin.com/#accutane-www16.atwiki.jp - buy roaccutane[/URL - subscribing falls, sacrifice abstract publishers buyaccutane.com [URL=http //buy-zithromax-azithromycin.net/#azithromycin-www16.atwiki.jp - azithromycin[/URL - athyreosis; parents underrunning ladder; leukaemia; sneezing. 名前 コメント
https://w.atwiki.jp/oper/pages/3389.html
このテンプレはポリウト方式で作成されています。 こちらの役名一覧に和訳を記載して管理人までお知らせください。 Vor dem Vorhang ▼ARLECCHINO▲ Ein Schauspiel ist's für Kinder nicht, noch Götter, es wendet sich an menschlichen Verstand; deute es drum nicht völlig à la lettre, nur scheinbar liegt der Sinn offen zur Hand. Der Szenen-Horizont zeigt heitres Wetter, die Handlung spielt in heitren Wetters Land, sprichwörtlich abgefaßt, wie sie erschienen von alters her auf aller Länder Buhnen. Betrog'ner Ehemann, fremd dem eignen Lose, Rivalen, um ein zweites Weib in Streit; blutiger Zweikampf folgt, daran sich lose landläuf'ge Weisheit und Betrachtung reiht; ein grader Mann in buntgeflickter Hose greift hurtig-keck in die Begebenheit; so spiegelt sich die kleine Welt im kleinen, was lebend wahr, will nachgeahmt erscheinen. (zum Kapellmeister) Maestro? … 1. Satz Arlecchino als Schalk Einleitung, Szene und Liedchen (Eine gewundene und bergige Straße in der oberen Stadt Bergamos; wo die Straße sich teilt, bildet sich einkleiner Platz. Es ist die Zeit des Sonnenuntergangs. Ser Matteo hat sich vor seiner Haustür eine ambulante Werkstatt eingerichtet. Er naht an einem Mantel und hat zugleich vor sich ei-nen Band Dante aufgeschlagen, aus welchem er, als Feinschmec-ker, eigenen Hauses, gerade über seinem Kopf, sieht man Arlecchi-no mit Ser Matteos schoner junger Frau verstohlen herausschauen. Matteo liest ernst. Heitert sich auf Gerät in Verzuckung. Seine Ausdrucksweise, im Gegensatz zu dem sichtlichen Entzucken, hat etwas Mattes und Klagliches.) ▼MATTEO▲ Es bleibt doch die schönste, die ergreifendste Stelle! «Questi, che mai da me non fia diviso, la bocca mi bacio tutto tremante; (Arlecchino küßt die Frau des Schneiders.) Galeotto fu'l libro e chi lo scrisse!…» (sich unterbrechend) Symbole! Symbole! Ach! Symbole! Unkeuschheit, du bist der wahre Galeotto, und endest in der Holle! Da! Da! Da! (Er tippt mit dem Fingerauf das Buch. Arlecchino, am Fenster, hält sich den Mund, auf daß er nicht laut auflache.) Bei diesen Worten denk ich - ich weiß nicht wie - an die Musik der Oper! O du, mein Mozart! «La bocca mi bacib tutto tremante» Hier mußten mir die Floten girren, die Gamben stöhnen… (Er laßt, in Ekstase, die Arbeit fallen.) ▼ARLECCHINO▲ Wie komm ich fort?! Das Tor ist zu, der Schneider hält den Schlussel. Anknüpfen ist leicht zuweilen, loskommen oft unmoglich, per Dio! ▼MATTEO▲ «Questi, che mai da me non fia diviso, la bocca mi baciò tutto tremante…» ▼ARLECCHINO▲ Frauen brauchen Hintertüren, ein Mann hat seinen Degen, adio! ▼MATTEO▲ Nun wird der Baß unbändig «Galeotto fu'l libro.» (Arlecchino springt aus dem Fenster, so daß er vor dem Schneider zu stehen kommt; klappt ihm das Buch zu.) ▼ARLECCHINO▲ «Quel giorno piu non vi leggemmo avante!» Ausgelesen für heute, Ser Matteo! ▼MATTEO▲ Mein Wort? Fallt ihr vom Himmel? Was stört ihr mich? Wer seid ihr? ▼ARLECCHINO▲ Ernstlich, Ser Matteo, indessen ihr den Dante in Musik setzet, rückt der Barbar vor die Tore, - bald ist er da und nimmt unsere Weiber. So ein Tudesker zieht im Handumdrehen seinen Spieß… (Er zieht sein Holzschwert.) ▼MATTEO▲ ängstlich Ihr seid wohl selber einer! ▼ARLECCHINO▲ Ich bin der Erzengel Gabriel und töte den Drachen. (Er packt den Schneider.) ▼MATTEO▲ Mörder! ▼ARLECCHINO▲ Merkt ihr denn nicht? Ich markiere den Feind. Hoch die Bibel und nieder mit dem Papstgesindel! Her mit deinem schönen Dolche! (Er steckt die Schneiderschere zu sich in den Gürtel.) Gebt acht, Ser Matteo, schon seh' ich Germanias Stierhörner über euerem Haupte sich winden. Die Fahne des Glaubens flattert! (Er spießt den Mantel auf sein Holzschwert. Der Schneiderfällt um, der Hausschlüssel gleitet ihm aus der Tasche.) Holla! die Schlüssel der Stadt. «E caddi, - como corpo morte cade.» Das endet den Gesang. Ich rat' euch, geht ins Haus, verschanzt euch! Die Barbaren… hört ihr nicht? Trapp, trapp, tschum, tschum, trapp, trapp, tschum, tschum, Blut, Pest und Schändung! Seht, ich mein' es gut! ▼MATTEO▲ Ihr seid der Teufel. ▼ARLECCHINO▲ Geht, geht, ich schließ' euch auf; nein, keinen Widerstand, ich kann auch streng sein. Hinein mit euch! (Er hat Matteo ins Haus geschoben, hinter ihm zugeschlossen, den Schlüssel eingesteckt. Nun hüllt er sich in den eroberfen Mantel.) Eroberung! Kriegsbeute! Einen Gefangenen! Wetterwendisch ist das Schlachtenglück als wie der Hahn auf dem Turme. Drum im Sturme faß es beim Genick! blickt sich um, wirft eine Kußhand Sieh, da späht ein süßer Frauenblick, warte, Kind, bald bin ich dir zuruck als wie der Hahn, als wie der Hahn - im Abgehen La,la,la,la… (Matteo verschließt die Fensterladen seines Hauses.) La,la,la,la. Duett Es nahen, im Gespräch begriffen, der Abbate Cospicuo und der Dottore Bombasto. ▼ABBATE▲ Und noch hab ich euch zu danken… ▼DOTTORE▲ Keinen Dank, keinen Dank! ▼ABBATE▲ …daß ihr mir durch eure Kunst viele Seelen (reichlich viele!) in den Himmel expedieret;… ▼DOTTORE▲ Und wo wollt ihr hinaus? ▼ABBATE▲ …nur daß ihr die Zeit karg bemesset, zur würdigen Vorbereitung solcher Fahrt. ▼DOTTORE▲ So, so, so, so! Wart ihr in euerem Handwerk nur halb so gut beschlagen wie ich in dem meinen, ihr säßet langst als Kardinal zu Rom; der Purpur, indessen, er glanzt nur auf euerem Antlitz; ihr neigt zu Kongestionen… ▼ABBATE▲ Ungerecht sind die Guter auf Erden verteilt ich weiß von Kardinälen, die verdienten, in eurer Behandlung zu stehn! ▼DOTTORE▲ Nun seid ihr gar sanguinisch, und bald seid ihr cholerisch, und überfüllt den Magen! ▼ABBATE▲ Spart die Diagnose, beim Himmel! Für eure Tinkturen und Tränklein und Tropfen insgesamt gäb' ich nicht den Inhalt einer strohumflochtenen Flasche auf Hügeln der Toskana genossen! Toskana! das erfrischt und enwärmt, die Sonne bestrahlt die Opferhandlung; rings lacht die Landschaft, graue Turme warnen schweigend. Wie alt, und wie jung! Wie würdig, und wie heiter! Ich sage euch In diesem Weine spür' ich die Anwesenheit des Herrn! ▼DOTTORE▲ Lehrt ihr doch selber, Gott sei uberall! ▼ABBATE▲ Nein! Nur Weiber und Kapuziner schreien, daß Gott in jedem Katzenbuckel stecke! Oder denkt ihr, in euch ware Göttliches? ▼DOTTORE▲ Weiber und Kapuziner sind euer vornehmster Umgang… ▼ABBATE▲ Ihr vergeßt die Arzte! ▼DOTTORE▲ Pah ! ▼ABBATE▲ Die Frauen aber… ▼DOTTORE▲ Die Frauen, die Frauen, die Frauen! ▼ABBATE▲ …sie sind eine Zierde den Menschen… ▼DOTTORE▲ In jedem Weibe stecken sieben lange Teufel! ▼ABBATE▲ …und Süßigkeit in des Menschen Leben! ▼DOTTORE▲ Seht mir! ▼ABBATE▲ Just hier hauset die schöne Frau des wackren Schneidermeisters, ein hellgrünes Bäumchen, das aus der Ritze eines berstigen Gemäuers s eine Zweiglein nach der Sonne strecket aus . ▼DOTTORE▲ Ich kenn's. ▼ABBATE▲ …doch seht! ▼DOTTORE▲ Was ist zu sehn?! was gibt's? ▼ABBATE▲ Regungslos das Haus und verschlossen, wie ein Geheimnis. He, Ser Matteo!… ▼ABBATE, DOTTORE▲ He, Ser Matteo, Matteo! Seid ihr tot? Noch ist's nicht Abend! Ser Matteo! Matteol Oh! Im Namen des Herrn! ▼MATTEO▲ (vorsichtig ein halbes Fenster öffnend) Ihrs eid's, Monsignore? ▼ABBATE▲ Ja! ▼MATTEO▲ Und ihr, Dottore? ▼DOTTORE▲ Ja! ▼MATTEO▲ Treibt euch leichtfertig auf offener Straße umher? ▼ABBATE▲ Was fällt euch an meinem Wandeln Würdeloses auf? ▼DOTTORE▲ Möcht' ich erklärt haben… Terzett ▼MATTEO▲ So wüßt ihr von Nichts? ▼ABBATE, DOTTORE▲ Von was? ▼MATTEO▲ Die Barbaren… die Barbaren umringen diese Stadt! ▼ABBATE, DOTTORE▲ Die Barbaren?! ▼MATTEO▲ In wen'gen Stunden, von allen Seiten walzen sie sich her!… ▼ABBATE, DOTTORE▲ Ist's möglich?! ▼MATTEO▲ Die Barbaren! ▼ABBATE, DOTTORE▲ Die Barbaren?! ▼MATTEO▲ Ja, ja, die Barbaren! ▼ABBATE, DOTTORE, MATTEO▲ Die Barbaren! ▼MATTEO▲ Haben Hörner anstatt Ohren, Haar und Bart sind ungeschoren, und sie stehen vor den Toren. ▼ABBATE, DOTTORE, MATTEO▲ Vor den Toren! ▼MATTEO▲ Ihre Sprache ist ein Gemäule, ihr Gesang ist ein Geheule, und ihr Blut ist ein Gefäule! ▼ABBATE, DOTTORE, MATTEO▲ Ein Gefäule! ▼MATTEO▲ Mörder sind sie, Würger, Schlachter, Säufer, Ketzer, Höllenwächter, die schänden unsre Töchter! ▼ABBATE▲ Oh! Rosina, Lucinda, Mariettina, Agnese, Beatrice, Concettina, Francesca, Vittorina, Virginia, Serafina, ihr, meine Töchter, was, was wird aus euch? ▼DOTTORE▲ Das gibt zu denken. ▼MATTEO▲ Ja, das gibt zu denken. ▼ABBATE, MATTEO, DOTTORE▲ Also denken wir. ▼ABBATE▲ Gott, eh'dem der Schlachten, heute der Barmherzigkeit, wird meine Töchter schützen. Erste sei des Mannes Pflicht, für andere sich aufzusparen. ▼MATTEO, DOTTORE▲ Gut! ▼ABBATE, DOTTORE▲ Indessen, ihr, SerMatteo, einTestamentaufsetzet,… ▼MATTEO▲ Ein Testament? ▼ABBATE, DOTTORE▲ …begeben wir uns zu seiner Magnifizenz dem Herrn Bürgermeister. ▼MATTEO▲ Ihr begebt euch zu dem Bürgermeister! ▼ABBATE, DOTTORE▲ …mit sicherer Nachricht kommen wir zurück und pflegen Rat usw. ▼MATTEO▲ O kommt bald zuruck, o kommt bald! Ihr findet mich daheim. ▼ABBATE▲ Behaltet klaren Kopf! ▼DOTTORE▲ Etwas Beruhigendes nehmt zu euch, ein Aderlaß wär' angezeigt. ▼MATTEO▲ das Fensterzuschlagend Puh! Daß meine Frau noch ärgersich beklagte meines dürftigen Blu-tes! ▼ABBATE, DOTTORE▲ Ha, ha, ha, ha! ▼ABBATE▲ auf die Tur des Weinhauses deutend Was meint ihr? wie wär' es? Nur im Vorbeigehn. ▼DOTTORE▲ Ich begleit' euch. ▼ABBATE▲ Vortrefflich. Schreiten wir so den Nationen mit dem sittlichen Beispiel der Brüderlichkeit voran denn! (Sie treten in das Weinhaus.) 2. Satz Arlecchino als Kriegsmann Marsch und Szene (Arlecchino, mit Degen, Mantel und Reiterstiefeln, tritt, von zwei lächerlichen Sbirren gefolgt, in militärischer Haltung auf.) ▼ARLECCHINO▲ Den Schlüssel ließ ich mir nachfertigen, so kann ich als ehrlicher Mann das Eigentum zurückerstatten. Suum cuique. Dem Schlüssel-loch sein Schlüssel. (Matteo steckt den Kopf zum Fenster heraus.) ▼MATTEO▲ Die Barbaren! ▼ARLECCHINO▲ Mann! ▼MATTEO▲ Ja? ▼ARLECCHINO▲ Bist du Ser Matteo del Sarto, vergattet und außer Diensten? ▼MATTEO▲ Hm… ▼ARLECCHINO▲ Ja oder nein? ▼MATTEO▲ In Gottes Namen. ▼ARLECCHINO▲ Ich bin Kriegskapitän und mit der Aushebung der Rekruten betraut. Du prangst auf meiner Liste, - bedanke dich für die Ehre! Was du an Pistolen, Flinten, Kanonen, Schwertern, Pferden, Mauleseln oder Elefanten besitzest, nimmst du mit. Drei Minuten Zeit, dein Haus zu bestellen. Und den Mund gehalten. Flink! ▼MATTEO▲ «Ora incomincian le dolenti note.» ▼ARLECCHINO▲ (sich heftig gegen die Sbirren wendend) Glotzt nicht! Ich will das dicke Blut euch kreisen machen, platte Schildkröt', aufgespießte Heuschreck'. Du! Position! Kehrt. Erstürmt mir jenes Weinhaus, marsch! (Die Sbirren rennen.) Halt! Ließ' ich erst euch dort hinein, ihr kämet mir nie wieder an das Tageslicht, ihr Schlauche! Jetzt, ein geordneter Rückzug. Kehrt, marsch! (Die Sbirren bewegen sich steif auf Arlecchino zu.) Was ist ein Soldat? Etwas, das sich selbst aufgibt. Eine kenntliche Kleidung. Ein Hunderttausendstel. Der künstliche Mensch. Was ist das Recht? Was man anderen entreißen will. Was ist das Vaterland? Der Zank im eigenen Hause. Ihr seid Soldaten und kämpft für Recht und Vaterland. Merkt's euch! Die drei Minuten sind um… ▼MATTEO▲ (von innen) Der Torschlüssel ist unauffindbar. ▼ARLECCHINO▲ EinTorschlüssel?… Den hast du beim Absperren von außen stecken lassen, du Nebelkopf. Vortreten! (Er sperrt das Tor auf Ser Matteo erscheint in einer grotesken, im-provisierten Kriegsausrüstung.) ▼MATTEO▲ (sorgfaltig sein Haus verschließend) Ihr gestattet, daß ich meinen Dante mit mir nehme? ▼ARLECCHINO▲ Niemand soll sagen durfen, daß die Kultur im Kriege unterginge! Folge diesen Tapfern, wohin sie dich führen; dein Haus bleibt in mei-ner Bewachung, marsch! ▼MATTEO▲ (im Abgehen zwischen den Sbirren) «Per me si va nella citta dolente; per me si va tra la perduta gente.» ▼ARLECCHINO▲ (wieder unterwegs zum Tor) Nun den Rest! Nur keine halbe Arbeit. Besser nichts beginnen, als etwas zur Hälfte aufgeben. (versucht, es zu öffnen) Der Schlüssel ist noch neu. Ein neuer Schlüssel, ein rostiger Schlüs-sel, sie arbeiten gleich schlecht. 3. Satz Arlecchino als Ehemann Szene und Arie ▼ARLECCHINO▲ Jetzt aber… (Colombina tritt auf.) ▼COLOMBINA▲ Herr Kapitän, um Vergebung… ▼ARLECCHINO▲ (abgewandt) Madame!? Der Himmel soll gleich einstürzen, wenn das nicht die Stimme ist meiner Frau! ▼COLOMBINA▲ Herr Kapitän, ein verlassenes Weib sucht euren Schutz. ▼ARLECCHINO▲ (immer noch abgewandt) Madame, was konnt' ich schützen, das ihr nicht selbst zu schützen wüßtet? ▼COLOMBINA▲ Hört mich an… (Er wendet sich plötzlich um. Sie erkennt ihn.) Ach! da bist du wieder, du Ungeheuer, du Abenteurer, du Lügensack! Was vermummst du dich, was führst du jetzt im Schilde? Wo treibst du dich umher, seit Tagen, seit Nächten, die ich verweinte? Ich bin wohl ganz entstellt. (Sie zieht Spiegel und Puderquaste aus ihrem Säckchen und frischt eilig ihr Gesicht auf.) ▼ARLECCHINO▲ Scharmant, wie immer! ▼COLOMBINA▲ Schweig! Jedem Mädchen läufst du nach, jede Schürze tut's dir an, jeder Rock fängt deinen Blick. Ach, und nicht genug! Du führst fortwährend Handel, foppst ehrenwerte Leute, Unfrieden stiftest du, treibst etlichen Betrug; ja, du betrügst, ja, du betrügst, immer, immer, und vor andren betrügst du mich! ▼ARLECCHINO▲ Die Treue, Madame, ist ein Laster, das meiner Ehrsamkeit nicht ansteht. Sie ist der Beinbruch nach dem ersten Schritt, das Unrecht, an dritten begangen, die Untreue gegen sich selber, ein moralischer Bankrott und das Ende der Liebe. Sie ist der Bogen, der nur einen Pfeile abschießt; das Schiff, das nur an einer Küste anlegt, die Sonne, die nur einen Stern bescheint. Ich stehe mit ihr auf schlechtem Fuße, doch sag' ich's und zeig' ich's auf offenem Markte. Darum fuhr' ich das beste Gewissen und schlafe einen Kinderschlaf… Kleine Arie Wie ist ihr Schlaf, Madame? ▼COLOMBINA▲ Du redest abscheulich… ▼ARLECCHINO▲ Schönrederei ist von meinen vielen Unbegabtheiten eine! ▼COLOMBINA▲ (weislich einen anderen Ton anschlagend) O, du bist so begabt, und bist so hübsch, und bist so klug, und bist so männlich; ja, jede Frau beneidet mich um dich, die Dummen! Doch wozu brauchst du sie? Sieh, lieber Arlecchino, ich kann dir alles sein, wenn du nur bei mir willst bleiben Ich tanze, schlage Tamburin und singe, bereite schmackhaft deine Leibgerichte, und pflege dich, bestell' das Haus aufs schönste. Arlecchino! ▼ARLECCHINO▲ für sich Ein ehrlicher Zank, da stelle ich meinen Mann! … ▼COLOMBINA▲ (sich ihm anschmiegend) Arlecchino. ▼ARLECCHINO▲ Doch dies Gemiaule macht mich ungesund. O Colombina, siehst du jenen Stern? Betracht' ihn dir genau, betracht' ihn lange!… und wär' er ein Unheilskomet, ich durft' nicht eiliger mich davon retten! (Während Colombina den Himmel angafft, läuft Arlecchino davon.) ▼COLOMBINA▲ Ja, Arlecchino… (Sie wendet sich, und steht verdutzt.) Fort! Entschlüpft! Puh! Männer sind feige. In diesem Hause wollt' er wohl ein Vogelnest ausheben, der Vogeldieb! was hing er sonst an der Tür? Ich will doch wissen. (Sie klopft an Matteos Tur, ohne daß sich drinnen etwas regte. Inzwischen aber hört man eine süßliche Tenorstimme kommen.) Szene für zwef, dann für drei Personen ▼STIMME LEANDROS▲ Mit dem Schwerte, mit der Laute, zieht des Wegs der Trovador. Stern ist ihm die Herzenstraute, da er ihr die Treue schwor. Heilig ist der Herzensschwur dem Troubadour. Sänger ist vom Denken frei, Ehre ist des Ritters Fleiß, Sangesritter hält die Treue, weil er es nicht anders weiß. (Leandro tritt schwungvoll-perpendikulär auf und geht auf Colombina zu. Mit Federbarett, Schwert und Laute, nicht allzu schlank und nicht allzu jung, stellt er im ganzen den Typus des Operntenors älteren Schlages vor.) O Colombina, nach dir hab' ich die Fühlhörner meiner Stimmebänder ausgestreckt. Sieh her! Der artesianische Brunnen meines Herzens spritzt zum Himmel und träufelt - fächerpalmig - auf die Beete deines Jugendgartens nieder, o Colombinal ▼COLOMBINA▲ Ihr spottet einer Verlaßnen… ▼LEANDRO▲ Oh! verlassen! ▼COLOMBINA▲ …verlassen und betrogen! ▼LEANDRO▲ Oh, betrogen! Ha, ha, ha, hal So fordr' ich ihn, der dich betrog' an meines Degens schonungslose Spitze; er sterbe, er sterbe… ▼COLOMBINA▲ Ha, ha, ha, ha! ▼LEANDRO▲ (Er zieht das Schwert und schmettert opernhaft ) Contro l'empio traditore la vendetta compierò; gioia mia, per il tuo amore, il malvagio truciderò, sì, sì, sì , sì, vendetta, vendetta, vendetta io compierò! ▼COLOMBINA▲ Hüttet euch, den Mann zu schmähen, dem ich einzig angehört; ist mir Unrecht auch geschehen, war ich doch nicht seiner wert. ▼LEANDRO▲ Per il tuo amore il felon truciderò, büßen soll er sein Verschmähen, wenn ihn trifft mein gutes Schwert, vendetta, vendetta! (Er verbeugt sich lächelnd vor dem Publikum.) O Colombina, so soll heute diese Zunge als Sprachrohr meines wer-benden Busens tönen Ich liebe dich, ich bin reich, ich kann dich schützenl ▼COLOMBINA▲ Könnt' ich jemals einem Manne noch trauen! ▼LEANDRO▲ Ich schmücke dich mit den Juwelen meiner Ahnfraun; du wirst meine Ritterin, Donna Colombinal ▼COLOMBINA▲ (für sich) Donna Colombina! ▼LEANDRO▲ Ein Vorsaal voller Diener, ein Marstall voller Hengste folgen den Winken ihrer frischgekrönten Herrin. ▼COLOMBINA▲ Sollte das alles wahr sein? ▼LEANDRO▲ Ich schwör' es! ▼COLOMBINA▲ Sollte das alles, alles wahr sein? ▼LEANDRO▲ Ich schwör' es! bei der steinernen Gruft meiner gemordeten Tantel ▼COLOMBINA▲ Wüßt' ich nur, daß Arlecchino dies ärgern könnt'. ▼LEANDRO▲ O sprich! ▼COLOMBINA▲ So wartet doch… ▼LEANDRO▲ O sprich! ▼COLOMBINA▲ …und hieltet ihr mich nicht für allzu unbeständig? ▼LEANDRO▲ Ha! so darf ich jetzo, also darf ich jetzo pflücken die Hoffnungsblüte der kühnsten Träume; bebet! bebet, ihr sieghaften Liebespränge! Schmelzet hin, Intervalle meiner flüsternden Wonne «Venus sieht auf uns her nieder,…» ▼COLOMBINA▲ O Gott, was soll das wieder! ▼LEANDRO▲ «…und ihr Stern, er leuchtet auf.» ▼COLOMBINA▲ Verzeiht, findet ihr das sehr geschmackvoll? (parodierend) Ach! ▼LEANDRO▲ Gewiß, von auserlesenem Geschmack! «Amor, bübisch, immer wieder zielt und trifft im munt'ren Lauf." ▼COLOMBINA▲ Ha, ha, ha, ha, ach, gar zu läppisch macht sich diese Arietta. ▼LEANDRO▲ Wartet erst die Stretta, denn nun hol' ich aus «Liebe, nie genug besungen, ist hier abermals erwacht; Herz zu Herzen springen Funken, und der Brand ist hell entfacht. Liebe, nie genug besungen,» usw. ▼COLOMBINA▲ Gott wie lächerlich! wie veraltet! Ha, ha, ha, ha! Bald hab' ich von dem genug, dieser Mann ist wohl nicht klug. Ha, ha, ha, hal (Arlecchino, im gewohnten Kostüm, hat das Paar seit einiger Zeit durch eine Lorgnette beobachtet und springt jetzt einen kecken Schntt vor.) ▼ARLECCHINO▲ Madame, ich seh', ihr bildet euch an meiner Schule. Des Zöglings Fortschritt ist des Meisters Ehre. Ich beglückwünsche uns beide… ▼LEANDRO▲ Wer ist es, der also die Dissonanz schleudert in der Umschlingung Zweiklang? ▼ARLECCHINO▲ Mit dir, mein adeliger Musikophilus, werd' ich allsogleich einen kurzen, schlagfertigen Dialog führen. Ihr Madame, enwartet mich in jener Herberge, wohin ich euch begleiten darf! (Arlecchino bietet Colombina den Arm und führt sie bis vor die Tür des Weinhauses,in das er sie mit einer Verbeugung einläßt.) Ich bin der Mann jener Dame. Nun zieh! ▼LEANDRO▲ Ist euer Stand dem meinen ebenburtig? (Er zupft an der Laute.) ▼ARLECCHINO▲ Zieh, oder ich prügle dich! ▼LEANDRO▲ Ich dürft' es nicht, so ihr nicht Ritter wäret! (Er zupft wieder an der Laute.) ▼ARLECCHINO▲ O, ich mag deines Herzogs Kind sein; nichts ist erwiesen. Zieh, oder ich spieße dich auf wie eine Wappenratte! ▼LEANDRO▲ Es geschieht in der Notwehr. (Er zupft noch einmal an der Laute und zieht.) ▼ARLECCHINO▲ (auf die umgehängte Laute deutend) Dein kostbares Schnarrwerk könnte Schaden neh men. Leg' es ab. (Leandro schleudert mit edler Geste die Laute von sich.) A noil! (Beim ersten Gang schlägt Arlecchino dem Hitter den Degen aus der Hand und sticht nach ihm, der wie tot hinfällt.) ▼ARLECCHINO▲ Mord! (Er rettet sich in des Schneiders Haus, ehe noch jemand sich gezeigt hat.) 4. Satz Arlecchino als Sieger (Szene, Ouartett und Melodram) (Gleich darauf treten aus dem Weinhaus Colombina, der Abbate und der Dottore. Die beiden Männer sind sichtlich angeheitert.) ▼DOTTORE▲ Es ist schon ganz finster Der Wein hat uns über die Zeit getäuscht. ▼ABBATE▲ Seht ihr den Mond? Nein? Das läßt mich hoffen Der Mond, Gespenst des Himmels, ist gerne dabei, wo es Untaten gibt zu beleuchten. (zum Dottore) Sorgt für eine Laterne. (Der Dottore geht ins Weinhaus ab.) ▼COLOMBINA▲ Mir war es, als ob jemand «Mord» gerufen hätte,… und ich fürchte… ▼ABBATE▲ Man soll niemals Schlimmes befürchten, bevor das Übel erwiesen; wenn ich befürchtete, nicht ganz nüchtern zu sein, so beging ich ein Unrecht an mir selber. ▼DOTTORE▲ (mit einer Lateme zurückkommend) Die Welt ist aufgerühret. Die Erde schwankt. Leiht mir den Arm, damit ich besser sehe… euren Arm. ▼ABBATE▲ Unser Schifflein verläßt den Hafen Du bist das Licht am Hintermast und die scharmande Donnina das Püppchen an des Schiffes Schnabel. (Sie setzen sich in Bewegung.) ▼DOTTORE▲ Wie woll'n zum Bürgermeister… Die Barbaren… die haben uns den Wein gefälscht… ▼ABBATE▲ Halt! eine Klippe!… ▼DOTTORE▲ …darum auch! ▼ABBATE▲ …Steuert! (Der Dottore fällt über den Körper Leandros. Er steht mühsam auf.) ▼DOTTORE▲ Der Mann ist tot. ▼COLOMBINA▲ Ah! (Sie wirft sich auf den leblosen Körper Sämtliche Fenster, ausgenommen in Matteos Haus, bevölkern sich mit neugierigen Köpfen.) ▼ABBATE▲ Der Tod ist ein Geheimnis. ▼DOTTORE▲ Ich weiß mir diesen nicht zu deuten! (Sie sehen einander ratlos an.) ▼DOTTORE, ABBATE▲ Was vermuten, was beginnen, dieser Fall ist intrikat, rasches Tun mit klaren Sinnen, wer das könnte wüßte Rat, usw Priesters Tröstung, Arztes Hilfe ist vergeblich, kommt zu spat. Beides ist vergeblich, beides kommt zu spat. ▼COLOMBINA▲ Dieser Mann ist nicht tot! ▼DOTTORE▲ Ist nicht tot, ist nicht tot… Erlauben Sie! ▼COLOMBINA▲ Zum Beispiel? ▼DOTTORE▲ Mausetot! ▼COLOMBINA▲ Nein! ▼DOTTORE▲ Klarer Fall! ▼COLOMBINA▲ Ach! (Der Abbate untersucht den scheinbar Toten.) ▼DOTTORE▲ Herzschlag! Mors fulminans! Apoplexie! ▼COLOMBINA▲ Nein, nein, nein, nein! ▼ABBATE▲ Auferstehung! gepriesen sei der Herr! ▼DOTTORE▲ Ich weiß das nicht zu deuten! ▼COLOMBINA▲ Seht ihr nun! ▼DOTTORE▲ Der Teufel bleibt der Klügstel ▼ABBATE▲ Nun wollen wir das totlebendige Herrchen in des Schneiders Haus unterbringen. (an dem Hause horchend) Ser Matteo! Ser Matteo! Grabesstille! Es macht mich recht besorgt. (Er klopft an die Tur gegenüber.) Herr Nachbar, aus Barmherzigkeit hier liegt ein Verwundeter. (Der Kopf über der Tür zieht sich zurück, das Fenster wird geschlossen.) Kein Glück. (Er geht zur nächsten Türe.) Ihr, Freund, im Namen der Milde… (Gleicher Erfolg. Er macht die Hunde; rechtzeitig schließen sich die Fenster, verschwinden die Köpfe.) …Hilfe! Erbarmen! Es ist ein Hang in den Menschen, die angeborne Güte zu verbergen. Genug. Wenn sie versagen, stellt die Vorsehung sich ein. Und siehe! Hier erscheint sie im Sinnbild des Esels. (Um eine Straßenecke wird der Kopf eines Esels sichtbar. Der Esel ist von einem Karren gefolgt, dem zur Seite der Kärmer schreitet.) Haltet an, guter Mann, und helfet. Gottes Lohn und einen Taler. Quartett Laßt uns beten Asinus providentialis, er erschien als guter Stern; wunder Ritter, kluges Weibchen, und die Trauung ist nicht fern, usw. ▼LEANDRO▲ (erwachend) Ach, ich starb, und dennoch leb' ich, denn die eine ist treu geblieben. Schwert ist hin, und hin ist Laute, jedoch die Lunge atmet Lieben! usw. ▼DOTTORE▲ Ignorantia heißt der Glaube, Liebe Drang nach neuem Leben, tiefer sieht darin der Meister, Heilkraft ist nur ihm gegeben, usw. ▼COLOMBINA▲ Männer, tapfer oder schwächlich, sind im Grunde gleich zuwider, hat der eine mich verachtet, narr' ich drum den andren wieder! usw ▼DOTTORE▲ Liebe, was ist Liebe? Glaube, was ist Glaube? Tiefer, tiefer sieht der Meister, anders zeigt sich ihm die Welt! ▼ABBATE▲ Asinus providentialis, du erschienst als guter Stern; wunder Ritter, kluges Weibchen, eure Hochzeit ist nicht fern. ▼COLOMBINA▲ Wunder Ritter, wund im Herzen, deine Trauung scheint nicht fern. ▼COLOMBINA, LEANDRO, DOTTORE▲ Amen! (Der Kärrner, mit Hilfe des Abbaten, schafft den Ritter auf den Karren; darauf nehmen auch die übrigen Platz. Der Esel zieht an.) ▼DOTTORE▲ Zum Lazarett! (Der Karren biegt um die Ecke. Arlecchino zeigt sich an der Dachluke von Matteos Haus.) ▼ARLECCHINO▲ Glück auf zur Fahrt, und zur Hochzeit, und zur Kindtaufe! (sich weiterhinauslehnend) Ich hoffe, ihr versäumt nicht den Anstand, mich einzuladen . (Er steigt auf das Dach.) Nun glüht mein Stern! (Wie allumfassend breitet er die Arme aus.) Die Welt ist offen! Die Erde ist jung! Die Liebe ist frei! Ihr Harlekins! (Er läßt sich an der Traufe behende heruntergleiten, öffnet das Tor, umfaßt die dahinter wartende Frau und eilt mit ihr fort.) (Matteo tritt, anscheinend erschöpft, auf.) Monolog ▼MATTEO▲ Wahrlich, ich weiß nicht mehr aus noch ein! Ich… ich fuhle mich recht mitten in Dantes Wildnis. Ein Glück, daß der brave Kapitän mein Haus bewacht; die beiden andren ließen mich im Stich. Wo? das weiß der Himmel! Dieses Bergamo ist auch zu groß. (Er ist an seinem Tor angelangt und sieht sich in der völlig stillen Straße um.) Es hat den Anschein, als ob Frieden wieder herrschte. (Er seufzt und geht ins Haus. Man sieht ihn kurz darauf an einem Fenster, eine brennende Öllampe in der einen, einen Zettel in der anderen Hand. Er liest ) «Ich habe mich nur zur Vesper begeben, komme sobald als möglich zuruck; deine Annunziata.» Das ist mir völlig unbegreiflich! Völlig unbegreiflich! Also werde ich sie unten erwarten. (Er kommt mit Öllampe, Nahzeug und «Dante» aus dem Haustor, und macht sich an der ambulanten Werkstatt zu schaffen.) Das ist mir völlig… beim Galeotto war ich stehngeblieben… lange kann sie nicht bleiben… Es ist der fünfte Gesang… hier. «Galeotto fu'l libro e chi lo scrisse!» (Ein Zwischenvorhang wird ruhig heruntergelassen. Zwei Trompeter in der herkommlichen Livree des Theaterdieners stellen sich rechts und links vor dem Vorhang auf, blasen an und ziehen sich zuruck.) Umzug und Tanz (Schluß) (Vor dem Vorhang. Cavaliere Leandro, an seinem Arme Colombina Sie ziehen über die Bühne, halten vor dem Souffleurkasten, verbeugen sich undgehen ab. Es folgen in gleicher Weise der Dottore mit dem Abbate, der Karren mit dem Esel, der sich verbeugt, die beiden Sbirren und schließlich Arlecchino, an seinem Arme Annunziata. Er hält in der Mitte der Bühne still, nimmt die Maske ab und spricht ) ▼ARLECCHINO▲ Verehrliche Versammlung! Ich habe das innige Vergnügen, Ihnen meine jüngste Angetraute vorzustellen, die bislang als Frau Schneidermeisterin nicht vollauf Gelegenheit fand, ihre Reize vor Ihnen zu enffalten. Betrachten Sie sie jetzt in ihrer ganzen Schöne! O,sie weiß es zu schätzen, vor einer so kunstverständigen Gemeinde sich verneigen zu dürfen! Die ingebührende Distanz verzogene Gattin aus erster Hand ist neuerdings eine zu Hoch- und Edelgepaarte und verbleibt es bis zu neuen Begebenheiten. Die Moral daraus zu destillieren, übermache ich den Damen; was sagt' ich neue Begebenheiten! Wiederholt sich nicht alles und im ewig gleichen Kreise? Wer siegt? Wer fällt? Und wer behält zuletzt sein Recht? Der auf sich selbst gestellt, dem Herzen nach, im Hirne wach, den graden Weg erwählt Der sich begnügt, wenn's ihm gegluckt, die Selbstheit sich zu wahren; der auch geflickt sich niemals bückt, ich hab's an mir erfahren. Die Wahrheitswurzel hiervon zu ziehen, überlasse ich den Männern und zumal den Herren Kunst- und Zeitungskritikern, meinen wohlgesinnten Richtern. Meine Damen, meine Herren, gute Nacht! (Arlecchino umfaßt Annunziata und zusammen führen sie einen kurzen lebhaften Tanz auf mit hochge schwungenen Armen und Beinen, und also bewegt enteilen sie. Wenn der Vorhang wiederaufgezogen wird, erblickt man Ser Matfeo, nähend, lesend, wartend.) Vor dem Vorhang ARLECCHINO Ein Schauspiel ist's für Kinder nicht, noch Götter, es wendet sich an menschlichen Verstand; deute es drum nicht völlig à la lettre, nur scheinbar liegt der Sinn offen zur Hand. Der Szenen-Horizont zeigt heitres Wetter, die Handlung spielt in heitren Wetters Land, sprichwörtlich abgefaßt, wie sie erschienen von alters her auf aller Länder Buhnen. Betrog'ner Ehemann, fremd dem eignen Lose, Rivalen, um ein zweites Weib in Streit; blutiger Zweikampf folgt, daran sich lose landläuf'ge Weisheit und Betrachtung reiht; ein grader Mann in buntgeflickter Hose greift hurtig-keck in die Begebenheit; so spiegelt sich die kleine Welt im kleinen, was lebend wahr, will nachgeahmt erscheinen. zum Kapellmeister Maestro? … 1. Satz Arlecchino als Schalk Einleitung, Szene und Liedchen Eine gewundene und bergige Straße in der oberen Stadt Bergamos; wo die Straße sich teilt, bildet sich einkleiner Platz. Es ist die Zeit des Sonnenuntergangs. Ser Matteo hat sich vor seiner Haustür eine ambulante Werkstatt eingerichtet. Er naht an einem Mantel und hat zugleich vor sich ei-nen Band Dante aufgeschlagen, aus welchem er, als Feinschmec-ker, eigenen Hauses, gerade über seinem Kopf, sieht man Arlecchi-no mit Ser Matteos schoner junger Frau verstohlen herausschauen. Matteo liest ernst. Heitert sich auf Gerät in Verzuckung. Seine Ausdrucksweise, im Gegensatz zu dem sichtlichen Entzucken, hat etwas Mattes und Klagliches. MATTEO Es bleibt doch die schönste, die ergreifendste Stelle! «Questi, che mai da me non fia diviso, la bocca mi bacio tutto tremante; Arlecchino küßt die Frau des Schneiders. Galeotto fu'l libro e chi lo scrisse!…» sich unterbrechend Symbole! Symbole! Ach! Symbole! Unkeuschheit, du bist der wahre Galeotto, und endest in der Holle! Da! Da! Da! Er tippt mit dem Fingerauf das Buch. Arlecchino, am Fenster, hält sich den Mund, auf daß er nicht laut auflache. Bei diesen Worten denk ich - ich weiß nicht wie - an die Musik der Oper! O du, mein Mozart! «La bocca mi bacib tutto tremante» Hier mußten mir die Floten girren, die Gamben stöhnen… Er laßt, in Ekstase, die Arbeit fallen. ARLECCHINO Wie komm ich fort?! Das Tor ist zu, der Schneider hält den Schlussel. Anknüpfen ist leicht zuweilen, loskommen oft unmoglich, per Dio! MATTEO «Questi, che mai da me non fia diviso, la bocca mi baciò tutto tremante…» ARLECCHINO Frauen brauchen Hintertüren, ein Mann hat seinen Degen, adio! MATTEO Nun wird der Baß unbändig «Galeotto fu'l libro.» Arlecchino springt aus dem Fenster, so daß er vor dem Schneider zu stehen kommt; klappt ihm das Buch zu. ARLECCHINO «Quel giorno piu non vi leggemmo avante!» Ausgelesen für heute, Ser Matteo! MATTEO Mein Wort? Fallt ihr vom Himmel? Was stört ihr mich? Wer seid ihr? ARLECCHINO Ernstlich, Ser Matteo, indessen ihr den Dante in Musik setzet, rückt der Barbar vor die Tore, - bald ist er da und nimmt unsere Weiber. So ein Tudesker zieht im Handumdrehen seinen Spieß… Er zieht sein Holzschwert. MATTEO ängstlich Ihr seid wohl selber einer! ARLECCHINO Ich bin der Erzengel Gabriel und töte den Drachen. Er packt den Schneider. MATTEO Mörder! ARLECCHINO Merkt ihr denn nicht? Ich markiere den Feind. Hoch die Bibel und nieder mit dem Papstgesindel! Her mit deinem schönen Dolche! Er steckt die Schneiderschere zu sich in den Gürtel. Gebt acht, Ser Matteo, schon seh' ich Germanias Stierhörner über euerem Haupte sich winden. Die Fahne des Glaubens flattert! Er spießt den Mantel auf sein Holzschwert. Der Schneiderfällt um, der Hausschlüssel gleitet ihm aus der Tasche. Holla! die Schlüssel der Stadt. «E caddi, - como corpo morte cade.» Das endet den Gesang. Ich rat' euch, geht ins Haus, verschanzt euch! Die Barbaren… hört ihr nicht? Trapp, trapp, tschum, tschum, trapp, trapp, tschum, tschum, Blut, Pest und Schändung! Seht, ich mein' es gut! MATTEO Ihr seid der Teufel. ARLECCHINO Geht, geht, ich schließ' euch auf; nein, keinen Widerstand, ich kann auch streng sein. Hinein mit euch! Er hat Matteo ins Haus geschoben, hinter ihm zugeschlossen, den Schlüssel eingesteckt. Nun hüllt er sich in den eroberfen Mantel. Eroberung! Kriegsbeute! Einen Gefangenen! Wetterwendisch ist das Schlachtenglück als wie der Hahn auf dem Turme. Drum im Sturme faß es beim Genick! blickt sich um, wirft eine Kußhand Sieh, da späht ein süßer Frauenblick, warte, Kind, bald bin ich dir zuruck als wie der Hahn, als wie der Hahn - im Abgehen La,la,la,la… Matteo verschließt die Fensterladen seines Hauses. La,la,la,la. Duett Es nahen, im Gespräch begriffen, der Abbate Cospicuo und der Dottore Bombasto. ABBATE Und noch hab ich euch zu danken… DOTTORE Keinen Dank, keinen Dank! ABBATE …daß ihr mir durch eure Kunst viele Seelen (reichlich viele!) in den Himmel expedieret;… DOTTORE Und wo wollt ihr hinaus? ABBATE …nur daß ihr die Zeit karg bemesset, zur würdigen Vorbereitung solcher Fahrt. DOTTORE So, so, so, so! Wart ihr in euerem Handwerk nur halb so gut beschlagen wie ich in dem meinen, ihr säßet langst als Kardinal zu Rom; der Purpur, indessen, er glanzt nur auf euerem Antlitz; ihr neigt zu Kongestionen… ABBATE Ungerecht sind die Guter auf Erden verteilt ich weiß von Kardinälen, die verdienten, in eurer Behandlung zu stehn! DOTTORE Nun seid ihr gar sanguinisch, und bald seid ihr cholerisch, und überfüllt den Magen! ABBATE Spart die Diagnose, beim Himmel! Für eure Tinkturen und Tränklein und Tropfen insgesamt gäb' ich nicht den Inhalt einer strohumflochtenen Flasche auf Hügeln der Toskana genossen! Toskana! das erfrischt und enwärmt, die Sonne bestrahlt die Opferhandlung; rings lacht die Landschaft, graue Turme warnen schweigend. Wie alt, und wie jung! Wie würdig, und wie heiter! Ich sage euch In diesem Weine spür' ich die Anwesenheit des Herrn! DOTTORE Lehrt ihr doch selber, Gott sei uberall! ABBATE Nein! Nur Weiber und Kapuziner schreien, daß Gott in jedem Katzenbuckel stecke! Oder denkt ihr, in euch ware Göttliches? DOTTORE Weiber und Kapuziner sind euer vornehmster Umgang… ABBATE Ihr vergeßt die Arzte! DOTTORE Pah ! ABBATE Die Frauen aber… DOTTORE Die Frauen, die Frauen, die Frauen! ABBATE …sie sind eine Zierde den Menschen… DOTTORE In jedem Weibe stecken sieben lange Teufel! ABBATE …und Süßigkeit in des Menschen Leben! DOTTORE Seht mir! ABBATE Just hier hauset die schöne Frau des wackren Schneidermeisters, ein hellgrünes Bäumchen, das aus der Ritze eines berstigen Gemäuers s eine Zweiglein nach der Sonne strecket aus . DOTTORE Ich kenn's. ABBATE …doch seht! DOTTORE Was ist zu sehn?! was gibt's? ABBATE Regungslos das Haus und verschlossen, wie ein Geheimnis. He, Ser Matteo!… ABBATE, DOTTORE He, Ser Matteo, Matteo! Seid ihr tot? Noch ist's nicht Abend! Ser Matteo! Matteol Oh! Im Namen des Herrn! MATTEO vorsichtig ein halbes Fenster öffnend Ihrs eid's, Monsignore? ABBATE Ja! MATTEO Und ihr, Dottore? DOTTORE Ja! MATTEO Treibt euch leichtfertig auf offener Straße umher? ABBATE Was fällt euch an meinem Wandeln Würdeloses auf? DOTTORE Möcht' ich erklärt haben… Terzett MATTEO So wüßt ihr von Nichts? ABBATE, DOTTORE Von was? MATTEO Die Barbaren… die Barbaren umringen diese Stadt! ABBATE, DOTTORE Die Barbaren?! MATTEO In wen'gen Stunden, von allen Seiten walzen sie sich her!… ABBATE, DOTTORE Ist's möglich?! MATTEO Die Barbaren! ABBATE, DOTTORE Die Barbaren?! MATTEO Ja, ja, die Barbaren! ABBATE, DOTTORE, MATTEO Die Barbaren! MATTEO Haben Hörner anstatt Ohren, Haar und Bart sind ungeschoren, und sie stehen vor den Toren. ABBATE, DOTTORE, MATTEO Vor den Toren! MATTEO Ihre Sprache ist ein Gemäule, ihr Gesang ist ein Geheule, und ihr Blut ist ein Gefäule! ABBATE, DOTTORE, MATTEO Ein Gefäule! MATTEO Mörder sind sie, Würger, Schlachter, Säufer, Ketzer, Höllenwächter, die schänden unsre Töchter! ABBATE Oh! Rosina, Lucinda, Mariettina, Agnese, Beatrice, Concettina, Francesca, Vittorina, Virginia, Serafina, ihr, meine Töchter, was, was wird aus euch? DOTTORE Das gibt zu denken. MATTEO Ja, das gibt zu denken. ABBATE, MATTEO, DOTTORE Also denken wir. ABBATE Gott, eh'dem der Schlachten, heute der Barmherzigkeit, wird meine Töchter schützen. Erste sei des Mannes Pflicht, für andere sich aufzusparen. MATTEO, DOTTORE Gut! ABBATE, DOTTORE Indessen, ihr, SerMatteo, einTestamentaufsetzet,… MATTEO Ein Testament? ABBATE, DOTTORE …begeben wir uns zu seiner Magnifizenz dem Herrn Bürgermeister. MATTEO Ihr begebt euch zu dem Bürgermeister! ABBATE, DOTTORE …mit sicherer Nachricht kommen wir zurück und pflegen Rat usw. MATTEO O kommt bald zuruck, o kommt bald! Ihr findet mich daheim. ABBATE Behaltet klaren Kopf! DOTTORE Etwas Beruhigendes nehmt zu euch, ein Aderlaß wär' angezeigt. MATTEO das Fensterzuschlagend Puh! Daß meine Frau noch ärgersich beklagte meines dürftigen Blu-tes! ABBATE, DOTTORE Ha, ha, ha, ha! ABBATE auf die Tur des Weinhauses deutend Was meint ihr? wie wär' es? Nur im Vorbeigehn. DOTTORE Ich begleit' euch. ABBATE Vortrefflich. Schreiten wir so den Nationen mit dem sittlichen Beispiel der Brüderlichkeit voran denn! Sie treten in das Weinhaus. 2. Satz Arlecchino als Kriegsmann Marsch und Szene Arlecchino, mit Degen, Mantel und Reiterstiefeln, tritt, von zwei lächerlichen Sbirren gefolgt, in militärischer Haltung auf. ARLECCHINO Den Schlüssel ließ ich mir nachfertigen, so kann ich als ehrlicher Mann das Eigentum zurückerstatten. Suum cuique. Dem Schlüssel-loch sein Schlüssel. Matteo steckt den Kopf zum Fenster heraus. MATTEO Die Barbaren! ARLECCHINO Mann! MATTEO Ja? ARLECCHINO Bist du Ser Matteo del Sarto, vergattet und außer Diensten? MATTEO Hm… ARLECCHINO Ja oder nein? MATTEO In Gottes Namen. ARLECCHINO Ich bin Kriegskapitän und mit der Aushebung der Rekruten betraut. Du prangst auf meiner Liste, - bedanke dich für die Ehre! Was du an Pistolen, Flinten, Kanonen, Schwertern, Pferden, Mauleseln oder Elefanten besitzest, nimmst du mit. Drei Minuten Zeit, dein Haus zu bestellen. Und den Mund gehalten. Flink! MATTEO «Ora incomincian le dolenti note.» ARLECCHINO sich heftig gegen die Sbirren wendend Glotzt nicht! Ich will das dicke Blut euch kreisen machen, platte Schildkröt', aufgespießte Heuschreck'. Du! Position! Kehrt. Erstürmt mir jenes Weinhaus, marsch! Die Sbirren rennen. Halt! Ließ' ich erst euch dort hinein, ihr kämet mir nie wieder an das Tageslicht, ihr Schlauche! Jetzt, ein geordneter Rückzug. Kehrt, marsch! Die Sbirren bewegen sich steif auf Arlecchino zu. Was ist ein Soldat? Etwas, das sich selbst aufgibt. Eine kenntliche Kleidung. Ein Hunderttausendstel. Der künstliche Mensch. Was ist das Recht? Was man anderen entreißen will. Was ist das Vaterland? Der Zank im eigenen Hause. Ihr seid Soldaten und kämpft für Recht und Vaterland. Merkt's euch! Die drei Minuten sind um… MATTEO von innen Der Torschlüssel ist unauffindbar. ARLECCHINO EinTorschlüssel?… Den hast du beim Absperren von außen stecken lassen, du Nebelkopf. Vortreten! Er sperrt das Tor auf Ser Matteo erscheint in einer grotesken, im-provisierten Kriegsausrüstung. MATTEO sorgfaltig sein Haus verschließend Ihr gestattet, daß ich meinen Dante mit mir nehme? ARLECCHINO Niemand soll sagen durfen, daß die Kultur im Kriege unterginge! Folge diesen Tapfern, wohin sie dich führen; dein Haus bleibt in mei-ner Bewachung, marsch! MATTEO im Abgehen zwischen den Sbirren «Per me si va nella citta dolente; per me si va tra la perduta gente.» ARLECCHINO wieder unterwegs zum Tor Nun den Rest! Nur keine halbe Arbeit. Besser nichts beginnen, als etwas zur Hälfte aufgeben. versucht, es zu öffnen Der Schlüssel ist noch neu. Ein neuer Schlüssel, ein rostiger Schlüs-sel, sie arbeiten gleich schlecht. 3. Satz Arlecchino als Ehemann Szene und Arie ARLECCHINO Jetzt aber… Colombina tritt auf. COLOMBINA Herr Kapitän, um Vergebung… ARLECCHINO abgewandt Madame!? Der Himmel soll gleich einstürzen, wenn das nicht die Stimme ist meiner Frau! COLOMBINA Herr Kapitän, ein verlassenes Weib sucht euren Schutz. ARLECCHINO immer noch abgewandt Madame, was konnt' ich schützen, das ihr nicht selbst zu schützen wüßtet? COLOMBINA Hört mich an… Er wendet sich plötzlich um. Sie erkennt ihn. Ach! da bist du wieder, du Ungeheuer, du Abenteurer, du Lügensack! Was vermummst du dich, was führst du jetzt im Schilde? Wo treibst du dich umher, seit Tagen, seit Nächten, die ich verweinte? Ich bin wohl ganz entstellt. Sie zieht Spiegel und Puderquaste aus ihrem Säckchen und frischt eilig ihr Gesicht auf. ARLECCHINO Scharmant, wie immer! COLOMBINA Schweig! Jedem Mädchen läufst du nach, jede Schürze tut's dir an, jeder Rock fängt deinen Blick. Ach, und nicht genug! Du führst fortwährend Handel, foppst ehrenwerte Leute, Unfrieden stiftest du, treibst etlichen Betrug; ja, du betrügst, ja, du betrügst, immer, immer, und vor andren betrügst du mich! ARLECCHINO Die Treue, Madame, ist ein Laster, das meiner Ehrsamkeit nicht ansteht. Sie ist der Beinbruch nach dem ersten Schritt, das Unrecht, an dritten begangen, die Untreue gegen sich selber, ein moralischer Bankrott und das Ende der Liebe. Sie ist der Bogen, der nur einen Pfeile abschießt; das Schiff, das nur an einer Küste anlegt, die Sonne, die nur einen Stern bescheint. Ich stehe mit ihr auf schlechtem Fuße, doch sag' ich's und zeig' ich's auf offenem Markte. Darum fuhr' ich das beste Gewissen und schlafe einen Kinderschlaf… Kleine Arie Wie ist ihr Schlaf, Madame? COLOMBINA Du redest abscheulich… ARLECCHINO Schönrederei ist von meinen vielen Unbegabtheiten eine! COLOMBINA weislich einen anderen Ton anschlagend O, du bist so begabt, und bist so hübsch, und bist so klug, und bist so männlich; ja, jede Frau beneidet mich um dich, die Dummen! Doch wozu brauchst du sie? Sieh, lieber Arlecchino, ich kann dir alles sein, wenn du nur bei mir willst bleiben Ich tanze, schlage Tamburin und singe, bereite schmackhaft deine Leibgerichte, und pflege dich, bestell' das Haus aufs schönste. Arlecchino! ARLECCHINO für sich Ein ehrlicher Zank, da stelle ich meinen Mann! … COLOMBINA sich ihm anschmiegend Arlecchino. ARLECCHINO Doch dies Gemiaule macht mich ungesund. O Colombina, siehst du jenen Stern? Betracht' ihn dir genau, betracht' ihn lange!… und wär' er ein Unheilskomet, ich durft' nicht eiliger mich davon retten! Während Colombina den Himmel angafft, läuft Arlecchino davon. COLOMBINA Ja, Arlecchino… Sie wendet sich, und steht verdutzt. Fort! Entschlüpft! Puh! Männer sind feige. In diesem Hause wollt' er wohl ein Vogelnest ausheben, der Vogeldieb! was hing er sonst an der Tür? Ich will doch wissen. Sie klopft an Matteos Tur, ohne daß sich drinnen etwas regte. Inzwischen aber hört man eine süßliche Tenorstimme kommen. Szene für zwef, dann für drei Personen STIMME LEANDROS Mit dem Schwerte, mit der Laute, zieht des Wegs der Trovador. Stern ist ihm die Herzenstraute, da er ihr die Treue schwor. Heilig ist der Herzensschwur dem Troubadour. Sänger ist vom Denken frei, Ehre ist des Ritters Fleiß, Sangesritter hält die Treue, weil er es nicht anders weiß. Leandro tritt schwungvoll-perpendikulär auf und geht auf Colombina zu. Mit Federbarett, Schwert und Laute, nicht allzu schlank und nicht allzu jung, stellt er im ganzen den Typus des Operntenors älteren Schlages vor. O Colombina, nach dir hab' ich die Fühlhörner meiner Stimmebänder ausgestreckt. Sieh her! Der artesianische Brunnen meines Herzens spritzt zum Himmel und träufelt - fächerpalmig - auf die Beete deines Jugendgartens nieder, o Colombinal COLOMBINA Ihr spottet einer Verlaßnen… LEANDRO Oh! verlassen! COLOMBINA …verlassen und betrogen! LEANDRO Oh, betrogen! Ha, ha, ha, hal So fordr' ich ihn, der dich betrog' an meines Degens schonungslose Spitze; er sterbe, er sterbe… COLOMBINA Ha, ha, ha, ha! LEANDRO Er zieht das Schwert und schmettert opernhaft Contro l'empio traditore la vendetta compierò; gioia mia, per il tuo amore, il malvagio truciderò, sì, sì, sì , sì, vendetta, vendetta, vendetta io compierò! COLOMBINA Hüttet euch, den Mann zu schmähen, dem ich einzig angehört; ist mir Unrecht auch geschehen, war ich doch nicht seiner wert. LEANDRO Per il tuo amore il felon truciderò, büßen soll er sein Verschmähen, wenn ihn trifft mein gutes Schwert, vendetta, vendetta! Er verbeugt sich lächelnd vor dem Publikum. O Colombina, so soll heute diese Zunge als Sprachrohr meines wer-benden Busens tönen Ich liebe dich, ich bin reich, ich kann dich schützenl COLOMBINA Könnt' ich jemals einem Manne noch trauen! LEANDRO Ich schmücke dich mit den Juwelen meiner Ahnfraun; du wirst meine Ritterin, Donna Colombinal COLOMBINA für sich Donna Colombina! LEANDRO Ein Vorsaal voller Diener, ein Marstall voller Hengste folgen den Winken ihrer frischgekrönten Herrin. COLOMBINA Sollte das alles wahr sein? LEANDRO Ich schwör' es! COLOMBINA Sollte das alles, alles wahr sein? LEANDRO Ich schwör' es! bei der steinernen Gruft meiner gemordeten Tantel COLOMBINA Wüßt' ich nur, daß Arlecchino dies ärgern könnt'. LEANDRO O sprich! COLOMBINA So wartet doch… LEANDRO O sprich! COLOMBINA …und hieltet ihr mich nicht für allzu unbeständig? LEANDRO Ha! so darf ich jetzo, also darf ich jetzo pflücken die Hoffnungsblüte der kühnsten Träume; bebet! bebet, ihr sieghaften Liebespränge! Schmelzet hin, Intervalle meiner flüsternden Wonne «Venus sieht auf uns her nieder,…» COLOMBINA O Gott, was soll das wieder! LEANDRO «…und ihr Stern, er leuchtet auf.» COLOMBINA Verzeiht, findet ihr das sehr geschmackvoll? parodierend Ach! LEANDRO Gewiß, von auserlesenem Geschmack! «Amor, bübisch, immer wieder zielt und trifft im munt'ren Lauf." COLOMBINA Ha, ha, ha, ha, ach, gar zu läppisch macht sich diese Arietta. LEANDRO Wartet erst die Stretta, denn nun hol' ich aus «Liebe, nie genug besungen, ist hier abermals erwacht; Herz zu Herzen springen Funken, und der Brand ist hell entfacht. Liebe, nie genug besungen,» usw. COLOMBINA Gott wie lächerlich! wie veraltet! Ha, ha, ha, ha! Bald hab' ich von dem genug, dieser Mann ist wohl nicht klug. Ha, ha, ha, hal Arlecchino, im gewohnten Kostüm, hat das Paar seit einiger Zeit durch eine Lorgnette beobachtet und springt jetzt einen kecken Schntt vor. ARLECCHINO Madame, ich seh', ihr bildet euch an meiner Schule. Des Zöglings Fortschritt ist des Meisters Ehre. Ich beglückwünsche uns beide… LEANDRO Wer ist es, der also die Dissonanz schleudert in der Umschlingung Zweiklang? ARLECCHINO Mit dir, mein adeliger Musikophilus, werd' ich allsogleich einen kurzen, schlagfertigen Dialog führen. Ihr Madame, enwartet mich in jener Herberge, wohin ich euch begleiten darf! Arlecchino bietet Colombina den Arm und führt sie bis vor die Tür des Weinhauses,in das er sie mit einer Verbeugung einläßt. Ich bin der Mann jener Dame. Nun zieh! LEANDRO Ist euer Stand dem meinen ebenburtig? Er zupft an der Laute. ARLECCHINO Zieh, oder ich prügle dich! LEANDRO Ich dürft' es nicht, so ihr nicht Ritter wäret! Er zupft wieder an der Laute. ARLECCHINO O, ich mag deines Herzogs Kind sein; nichts ist erwiesen. Zieh, oder ich spieße dich auf wie eine Wappenratte! LEANDRO Es geschieht in der Notwehr. Er zupft noch einmal an der Laute und zieht. ARLECCHINO auf die umgehängte Laute deutend Dein kostbares Schnarrwerk könnte Schaden neh men. Leg' es ab. Leandro schleudert mit edler Geste die Laute von sich. A noil! Beim ersten Gang schlägt Arlecchino dem Hitter den Degen aus der Hand und sticht nach ihm, der wie tot hinfällt. ARLECCHINO Mord! Er rettet sich in des Schneiders Haus, ehe noch jemand sich gezeigt hat. 4. Satz Arlecchino als Sieger Szene, Ouartett und Melodram Gleich darauf treten aus dem Weinhaus Colombina, der Abbate und der Dottore. Die beiden Männer sind sichtlich angeheitert. DOTTORE Es ist schon ganz finster Der Wein hat uns über die Zeit getäuscht. ABBATE Seht ihr den Mond? Nein? Das läßt mich hoffen Der Mond, Gespenst des Himmels, ist gerne dabei, wo es Untaten gibt zu beleuchten. zum Dottore Sorgt für eine Laterne. Der Dottore geht ins Weinhaus ab. COLOMBINA Mir war es, als ob jemand «Mord» gerufen hätte,… und ich fürchte… ABBATE Man soll niemals Schlimmes befürchten, bevor das Übel erwiesen; wenn ich befürchtete, nicht ganz nüchtern zu sein, so beging ich ein Unrecht an mir selber. DOTTORE mit einer Lateme zurückkommend Die Welt ist aufgerühret. Die Erde schwankt. Leiht mir den Arm, damit ich besser sehe… euren Arm. ABBATE Unser Schifflein verläßt den Hafen Du bist das Licht am Hintermast und die scharmande Donnina das Püppchen an des Schiffes Schnabel. Sie setzen sich in Bewegung. DOTTORE Wie woll'n zum Bürgermeister… Die Barbaren… die haben uns den Wein gefälscht… ABBATE Halt! eine Klippe!… DOTTORE …darum auch! ABBATE …Steuert! Der Dottore fällt über den Körper Leandros. Er steht mühsam auf. DOTTORE Der Mann ist tot. COLOMBINA Ah! Sie wirft sich auf den leblosen Körper Sämtliche Fenster, ausgenommen in Matteos Haus, bevölkern sich mit neugierigen Köpfen. ABBATE Der Tod ist ein Geheimnis. DOTTORE Ich weiß mir diesen nicht zu deuten! Sie sehen einander ratlos an. DOTTORE, ABBATE Was vermuten, was beginnen, dieser Fall ist intrikat, rasches Tun mit klaren Sinnen, wer das könnte wüßte Rat, usw Priesters Tröstung, Arztes Hilfe ist vergeblich, kommt zu spat. Beides ist vergeblich, beides kommt zu spat. COLOMBINA Dieser Mann ist nicht tot! DOTTORE Ist nicht tot, ist nicht tot… Erlauben Sie! COLOMBINA Zum Beispiel? DOTTORE Mausetot! COLOMBINA Nein! DOTTORE Klarer Fall! COLOMBINA Ach! Der Abbate untersucht den scheinbar Toten. DOTTORE Herzschlag! Mors fulminans! Apoplexie! COLOMBINA Nein, nein, nein, nein! ABBATE Auferstehung! gepriesen sei der Herr! DOTTORE Ich weiß das nicht zu deuten! COLOMBINA Seht ihr nun! DOTTORE Der Teufel bleibt der Klügstel ABBATE Nun wollen wir das totlebendige Herrchen in des Schneiders Haus unterbringen. an dem Hause horchend Ser Matteo! Ser Matteo! Grabesstille! Es macht mich recht besorgt. Er klopft an die Tur gegenüber. Herr Nachbar, aus Barmherzigkeit hier liegt ein Verwundeter. Der Kopf über der Tür zieht sich zurück, das Fenster wird geschlossen. Kein Glück. Er geht zur nächsten Türe. Ihr, Freund, im Namen der Milde… Gleicher Erfolg. Er macht die Hunde; rechtzeitig schließen sich die Fenster, verschwinden die Köpfe. …Hilfe! Erbarmen! Es ist ein Hang in den Menschen, die angeborne Güte zu verbergen. Genug. Wenn sie versagen, stellt die Vorsehung sich ein. Und siehe! Hier erscheint sie im Sinnbild des Esels. Um eine Straßenecke wird der Kopf eines Esels sichtbar. Der Esel ist von einem Karren gefolgt, dem zur Seite der Kärmer schreitet. Haltet an, guter Mann, und helfet. Gottes Lohn und einen Taler. Quartett Laßt uns beten Asinus providentialis, er erschien als guter Stern; wunder Ritter, kluges Weibchen, und die Trauung ist nicht fern, usw. LEANDRO erwachend Ach, ich starb, und dennoch leb' ich, denn die eine ist treu geblieben. Schwert ist hin, und hin ist Laute, jedoch die Lunge atmet Lieben! usw. DOTTORE Ignorantia heißt der Glaube, Liebe Drang nach neuem Leben, tiefer sieht darin der Meister, Heilkraft ist nur ihm gegeben, usw. COLOMBINA Männer, tapfer oder schwächlich, sind im Grunde gleich zuwider, hat der eine mich verachtet, narr' ich drum den andren wieder! usw DOTTORE Liebe, was ist Liebe? Glaube, was ist Glaube? Tiefer, tiefer sieht der Meister, anders zeigt sich ihm die Welt! ABBATE Asinus providentialis, du erschienst als guter Stern; wunder Ritter, kluges Weibchen, eure Hochzeit ist nicht fern. COLOMBINA Wunder Ritter, wund im Herzen, deine Trauung scheint nicht fern. COLOMBINA, LEANDRO, DOTTORE Amen! Der Kärrner, mit Hilfe des Abbaten, schafft den Ritter auf den Karren; darauf nehmen auch die übrigen Platz. Der Esel zieht an. DOTTORE Zum Lazarett! Der Karren biegt um die Ecke. Arlecchino zeigt sich an der Dachluke von Matteos Haus. ARLECCHINO Glück auf zur Fahrt, und zur Hochzeit, und zur Kindtaufe! sich weiterhinauslehnend Ich hoffe, ihr versäumt nicht den Anstand, mich einzuladen . Er steigt auf das Dach. Nun glüht mein Stern! Wie allumfassend breitet er die Arme aus. Die Welt ist offen! Die Erde ist jung! Die Liebe ist frei! Ihr Harlekins! Er läßt sich an der Traufe behende heruntergleiten, öffnet das Tor, umfaßt die dahinter wartende Frau und eilt mit ihr fort. Matteo tritt, anscheinend erschöpft, auf. Monolog MATTEO Wahrlich, ich weiß nicht mehr aus noch ein! Ich… ich fuhle mich recht mitten in Dantes Wildnis. Ein Glück, daß der brave Kapitän mein Haus bewacht; die beiden andren ließen mich im Stich. Wo? das weiß der Himmel! Dieses Bergamo ist auch zu groß. Er ist an seinem Tor angelangt und sieht sich in der völlig stillen Straße um. Es hat den Anschein, als ob Frieden wieder herrschte. Er seufzt und geht ins Haus. Man sieht ihn kurz darauf an einem Fenster, eine brennende Öllampe in der einen, einen Zettel in der anderen Hand. Er liest «Ich habe mich nur zur Vesper begeben, komme sobald als möglich zuruck; deine Annunziata.» Das ist mir völlig unbegreiflich! Völlig unbegreiflich! Also werde ich sie unten erwarten. Er kommt mit Öllampe, Nahzeug und «Dante» aus dem Haustor, und macht sich an der ambulanten Werkstatt zu schaffen. Das ist mir völlig… beim Galeotto war ich stehngeblieben… lange kann sie nicht bleiben… Es ist der fünfte Gesang… hier. «Galeotto fu'l libro e chi lo scrisse!» Ein Zwischenvorhang wird ruhig heruntergelassen. Zwei Trompeter in der herkommlichen Livree des Theaterdieners stellen sich rechts und links vor dem Vorhang auf, blasen an und ziehen sich zuruck. Umzug und Tanz (Schluß) Vor dem Vorhang. Cavaliere Leandro, an seinem Arme Colombina Sie ziehen über die Bühne, halten vor dem Souffleurkasten, verbeugen sich undgehen ab. Es folgen in gleicher Weise der Dottore mit dem Abbate, der Karren mit dem Esel, der sich verbeugt, die beiden Sbirren und schließlich Arlecchino, an seinem Arme Annunziata. Er hält in der Mitte der Bühne still, nimmt die Maske ab und spricht ARLECCHINO Verehrliche Versammlung! Ich habe das innige Vergnügen, Ihnen meine jüngste Angetraute vorzustellen, die bislang als Frau Schneidermeisterin nicht vollauf Gelegenheit fand, ihre Reize vor Ihnen zu enffalten. Betrachten Sie sie jetzt in ihrer ganzen Schöne! O,sie weiß es zu schätzen, vor einer so kunstverständigen Gemeinde sich verneigen zu dürfen! Die ingebührende Distanz verzogene Gattin aus erster Hand ist neuerdings eine zu Hoch- und Edelgepaarte und verbleibt es bis zu neuen Begebenheiten. Die Moral daraus zu destillieren, übermache ich den Damen; was sagt' ich neue Begebenheiten! Wiederholt sich nicht alles und im ewig gleichen Kreise? Wer siegt? Wer fällt? Und wer behält zuletzt sein Recht? Der auf sich selbst gestellt, dem Herzen nach, im Hirne wach, den graden Weg erwählt Der sich begnügt, wenn's ihm gegluckt, die Selbstheit sich zu wahren; der auch geflickt sich niemals bückt, ich hab's an mir erfahren. Die Wahrheitswurzel hiervon zu ziehen, überlasse ich den Männern und zumal den Herren Kunst- und Zeitungskritikern, meinen wohlgesinnten Richtern. Meine Damen, meine Herren, gute Nacht! Arlecchino umfaßt Annunziata und zusammen führen sie einen kurzen lebhaften Tanz auf mit hochge schwungenen Armen und Beinen, und also bewegt enteilen sie. Wenn der Vorhang wiederaufgezogen wird, erblickt man Ser Matfeo, nähend, lesend, wartend. Busoni,Ferruccio/Arlecchino
https://w.atwiki.jp/cheapugg058/pages/20.html
Trent Richardson - Look for Trent to make an impact in his first seasonat-name a visited, divcomtwitter-inner-ditto233990416805031936 spanpng) no-repeat;padding 20px;} com/images/themes/theme1/bg To go along with the 9176 yards, Tomlinson has 100 rushing touchdowns, with 2900 yards and 11 more touchdowns as a receiver It is possible that Scott is a firstborn like KourtneytwimgDenis LearyNot cool to be this dude s brother8timestamp{font-size 12px;display block}The Facebook app on iPhone sucks! Always got michael kors outlet problem loading commented photos!less than a minute ago via Twitter for iPhoneCecila ThamCecilaTham Though I looked briefly through a number of the local sporting goods stores, I unfortunately found nothing that was of quality, trying to use the money for nefarious purposes "The more women I speak to, the more I see so many of them want to do things and have dreams He made the wise decision of choosing the Green Bay Packers Once you find the most possible system, you are at a great advantage In short, Ortiz is one of the biggest stars in baseball because he can hit, as evidenced by his AL-leading home run tally in 2005, AL-leading RBI tallies in 2005 and 2006 and his 2010 Home Run Derby win King is often presented as a heroic leader in the history of modern American liberalismFruta Planta also contains other natural ingredients such as radish fruit and fruit gum The cpu processor needs to have atleast 1GBof space and a Pentium 4 hard drive for storage of any interesting shows Ever felt that will be thing which obliges the individuals to perform this unfamiliar conduct yourself? In truth, this can be the good phenomenon person about taking a look at nfl agrees with This is how generally the game is My teammates look to me as a leader and their confidence grows when they know I have the ballIf you are thinking about getting a GPS for mobile use, make sure you have a laptop, probably the one you already use, a GPS receiver and softwaredittoTweet span The streaming online TV software is available at many websites out there but only a few of these are worth your moneyFor many people bodybuilding is synonymous to a strict and specially designed diet planIn his career in Ice Hockey, Wayne Gretzky amassed 2,857 points with 894 goals and 1,963 assists, another long-standing NHL record that remains stiff to-day He showed the ability to turn and run deep with receivers, as well as making a number of plays on the ballmichael kors outlet online Crewe eventually forms his own team inside the walls, recruiting other convicts for the big game against Hazen s bruisers And they are cheerleading hairstyles for short hair, medium hair, and long hairHouston Texans at Indianapolis Colts (- 8 What next, NBC, are you going to tell me the ending of “The Dark Knight Rises” too?Tip o’ the hat to Buzzfeed for the vid, which you can watch here If these don t seem to fit the bill, purchasing a voltage meter would also work Some of the bikes are made for children There are also armbands, caps, and scarves that can include a fan s precious team logo # Green tea leaves and extracts have shown to be effective against bacteria responsible for bad breathcom/profile_background_images/82352675/get-attachment1www.shop49ersnfljersey.com It is very popular in China some 5,000 years ago for treating various kinds of illnesses, such as hay fever, asthma, and common cold They are not there to provide people with a way to pay their cell phone bill, or provide repair services for cell phones that become inoperable Charles was born in Baltimore, Maryland, to Allan Charles, an advertising executive, and Laura, a gossip columnist for the Baltimore Sun newspaperThat s right Included in the sample clips are a couple minutes from Terminator 2 Judgment Day, The Magic of Flight (IMAX) featuring the Uientrymail Yet many people have become very successful while being selfish (including some of the people that say being selfish is wrong) But they often exert adverse effects on your health and the problems are experienced in the long runA Little Background to Go With Your US Open Tennis TicketsIn 1887, the first US Women s National Singles Championship was held at the Philadelphia Cricket Club For the Packers young offense to succeed they need a consistent and healthy runner; Green s performance in Miami indicates that he may finally be ready to step back into that roletimestamp a span {display inline-block;width 16px;background-image url(http //imagesFurthermore, the Arctic Beacon is providing the original documents of the AmeriTrust $4timestamp aFurthermore, the Arctic Beacon is providing the original documents of the AmeriTrust $4 Also, intake of phenetermine while breastfeeding is not advised, as the drug could potentially be passed on to the baby via breast milk, and can result in unwanted effects She did, however, get her ass grabbed by another chick at that game"It is time for a massive change in this country s direction It only requires 30 minutes to search out an overview web site from Google, so flick through it, then find and obtain a couple of video games that appeals for you95Buy at limited-time special price $80 However, there are someMatt Ryan Jersey common and general requirements which should be fulfilled by anyone wanting to become licensed as a piercer 17 against the New York Jets and will then play in the Thanksgiving game (Nov Earlier, the West Indies posted 191-8 following attacking half-centuries from Chris Gayle and Marlon Samuels To say that bipolar disorder is a chemical imbalance that needs to be corrected with medication is a rather shallow view of a problem that there likely are reasons for or contributing factors This level of commitment and longevity belies the dedication of its founder Gordon Hart I pointed out in early August that when markets are less-liquid, as they often are in August, it can lead to lower volumes because the larger cost of initiating any move implies that it takes more certainty of the result before it makes sense to re-allocate any meaningful amount of a portfolio The book is funny, insightful, literary, and marvelously appealing I just feel sad for the unseen workers who do so much for our society and are not recognised in person or salarydittoTweet span Ancient Egypt venerated the lionessVince Wilfork Jersey (the fierce hunter) as their war deities and among those in the Egyptian pantheon are Bast, Mafdet, Menhit, Pakhet, Sekhmet, Tefnut, and the SphinxThe constituents of the food are very important when it is all about body building Management expects comparable store sales in April to increase 5’’‘‘He’s been the face of the franchise, sometimes reluctantly,’’ Bears chairman George McCaskey has said Last year s national title teams sit in the first two spots although the runner-up LSU Tigers holds the Notimestamp a {color #999;text-decoration none;}span Jim, Althea, Rocky and Angel Martin later become involved in a treasure hunt for stolen gold bullion, which is rumored to be buried near Jim’s trailer
https://w.atwiki.jp/oper/pages/1643.html
4.- LANDGRÄFIN SOPHIE Dialog der Landgräfin mit dem Seneschal SOPHIE Herein, herein! Hast du die Botschaft schon gehört? Gefallen ist in Feld mein Sohn! SENESCHAL O Trauerkunde! SOPHIE Seit er fortgezogen, hab ich als einen Todten ihn beklagt, die bittre Ahnung hat mich nicht betrogen, und die Gewißheit trifft mich unverzagt. Doch nun zur That, die in gewalt ger Brust bis diesen Tag verschließen ich gemußt Mein sei dies Land, mein des Gebieters Macht! Hinaus mit ihr, die mir die Macht entrissen! SENESCHAL Du willst, o Herrin, hast Du auch bedacht? SOPHIE Erfüllt will ich den kühnen Willen wissen! Wie? Oder hat auch dir die Heuchlerin, des Sohnes Weib, bethört den klugen Sinn? Verfallen ist die Falsche ihren Loos, und knüpften dich an sie geheime Bande, wohlan, so geh, verlaß mit ihr dies Schloß, verstoßen sein mit ihr aus diesem Lande! SENESCHAL Verzeih, o Herrin! Dir gehört mein Thun, in Deinem Dienste nimmer will ich ruhn, gebiete mir! SOPHIE Gehorsam meinem Worte Vertreib Elisabeth von meines Schlosses Pforte! Klage der Elisabeth ELISABETH O Tag der Trauer, Tag der Klage! Geliebter, ach, den ich verlor, um den die Brust, die hoffnungszage, den Himmel mit Gebet beschwor; dich soll mein Auge nicht mehr sehen, du liegst durchbohrt in fernem Land? O Gott, sieh mich vor Schmerz vergehen, hast Du von mir Dich abgewandt? Ihre vertreibung aus Wartburg SOPHIE Entschieden ist Dein Loos, und niemand hemmet mein Begehren. Du wirst verlassen dieses Schloß und nimmer wiederkehren! ELISABETH Du willst wie eine Bettlerin vertreiben mich aus diesen Thoren? Von Ungarns Königsstamme bin als Fürstin ich geboren! Du kannst mich hassen, doch begehre ich, was ich darf, der Fürstin Ehre! Verlassen soll ich, was mir blieb, des letzten Glücks Verlust betrauern? O laß das letzte, was mir blieb, die Heimath mir in diesen Mauern! SOPHIE Noch diese Nacht verschließen sie sich Dir. Du gehst hinaus, denn ich gebiete hier! ELISABETH Noch diese Nacht? Weh, meine Kinder, weh! Nur eine Nacht noch gönne mir dies Haus! Sieh, dort entsteigt ein Wetter, schwarz und graus, dem Horizont mit drohenden Blitzen. Nur eine Nacht, eh ich von hinnen geh . Laß mich im sichern Haus die Kinder schützen! SOPHIE Mein sei dies Land, mein des Gebieters Macht! ELISABETH O Tag der Trauer, Tag des Klage, Geliebter, ach, den ich verlor! SOPHIE Hinaus mit ihr, die mir die Macht entrissen! Im Wetter, das dort rollet, verläßt Du dieses Haus, der Himmel selber grollet, und fordert Dich heraus! SENESCHAL Es will des Mitleids Stimme mir durch die Seele gehn. Und doch der Herrin Grimme kann ich nicht wiederstehn! ELISABETH Auch Du bist Mutter, höre die Stimme der Natur, erbarmen, ach, begehre ich für die Kinder nur! SOPHIE Genug des Zögerns. Fort, hinaus! ELISABETH Hier ist des Mitleids Stimme todt! O Du, mein Gatte, sähst Du meine Noth! Hab Dank für alle holden Tage, du Haus, das mir die Heimath gab! Im Strom der Thränen stirbt die Klage. Kommt, meine Kinder, kommt hinab! Sturm SENESCHAL Die Pforte schloß sich hinter ihr, es hüllt die Wetternacht sie ein. SOPHIE Gestillt ist mein Verlangen, mein die Macht! SENESCHAL Es wächst der Sturm, der Blitze wilde Pracht um zuckt das Dach, die festen Mauern zitern, das ist des Himmels Zorn! Es wittern aus Höhn und Tiefen Wolkenungeheuer. Der Himmel flammat, des Thurmes Zinne kracht zu Boden! SOPHIE Weh! Entsetzen! SENESCHAL Schon im Feuer steht Dach und Thurm! O fürchterliche Nacht! Elisabeth Gebet ELISABETH Beruhigt ist das Toben auf wildem Schmerzensmeer, und friedebringrend droben zieht der Gestirne Heer. Ich denke rein der Stunden, da ich, Geliebter, ach, in Wonne Dir verbunden, des Lebens Rosen brach. Wenn über jenen Fernen dein Geist nun wohnt im Licht, bist Du s, der aus den Sternen voll Tröstung zu mir spricht! Doch Dir, mein Gott, Dir dank ich tief bewegt für Glück und Schmerz an mir und an den Meinen! Du wirst nun bald, ich fühl s, die Stunde schlägt, dem Heissgeliebten mich vereinen. Lag Deine Hand auf meiner Kinder Haupt! Die süßen Kinder, die man mir geraubt, ist es ihr Glück, hab ich sie gern entbehrt. O mache Du sie ihres Vaters werth! Heimatstraum und Gedenken ELISABETH O Kindheitstraum! Erinnrung zeigt mir plötzlich längst vergessne Zeiten. Aus goldnem Nebel dämmernd steigt Mein Vaterland mit duft gen Weiten. Mein Ungarland! Wie Silberschwäne entführen Wolken mich im Frühlingswind und zeigen mir der Eltern Thräne, die Thränen um ihr fernes Kind. O Herr, laß Deinen Segen thauen auf meines Vaterlandes Auen! Chor der Armen, Stimmen der Werke der Barmherzigkeit CHOR DER ARMEN Hier wohnt sie untern Hüttedache, die Heilige, das Glück der Armen, den Traurigen voll Trostessprache, die Kranken pflegend voll Erbarmen. Du hast mit Wein die Dürstenden getränkt, mit Brod die hungrig Schmachtenden beschenkt. Der nackten Armuth war ein wärmend Kleid aus Deinen Händen stets bereit. Den müden Waller nahmst Du liebreich auf, und wecktest Hoffnung seinem Pilgerlauf. Und wen geküßt des Todesengels Mund, den legtest fromm Du in geweihten Grund. ELISABETH Nehmt hin, was ich noch übrig habe! Den Mantel und dies letzte Brot! CHOR Elisabeth, Du Heilige, das Glück der Armen! Wer reicht uns tröstlich milde Gabe, wenn Dich der Herr zu sich entbot? Sein Segen ist s, der Dich durchweht, drum nimm uns auf in Dein Gebet. 5.- ELISABETHS HINSCHEIDEN ELISABETH Die Lüfte schauern kühl, und Dunkelheit legt sich um meine Sinnen. Das ist nicht Erdennacht! Ein seliges Gefühl durchströmt die Brust, als wär ich neu erwacht. Die Erdenbürde weicht, es heben weh nde Schwingen leicht mich hoch empor, als sollte schon der sel ge Flug beginnen zum ew gen Licht! Ha! Welch ein Glanz durchbricht der Wolken Thor, ich seh verklärt des Freundes Lichtgestalt. Du rufst, Geliebter, ja, ich komme bald! Du hast geführet mich zum Ende, o Herr, den meine Seele preist, in Deine Vaterhände befehl ich meinen Geist! Chor der Engel CHOR DER ENGEL Der Schmerz ist aus, die Bande weichen, die Hülle bleibt in Erdenruh , die Seele steigt als unsregleichen unsterblich reinem Lichte zu. Und alle Thränen, die geflossen, sind Gnadentropfen, Himmelsthau, und Himmelsrosen sind entsprossen der qualerfüllten Dornenau. FEIERLICHE BESTATTUNG DER ELISABETH Rekapitulierung der Hauptmotive als Orchesterinterludium Der Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen KAISER FRIEDRICH II Vereinigt seh ich um den Thron zu gleicher Zeit des Reichs Vasallen! Mit Preisgesang und Lieder Ton zur Gruft der Heiligen zu wallen. Die Räuber ihrer Habe sind verfallen des Himmels Strafe und des Reiches Acht. Indessen sie nach ihrer Leiden Nacht Fürbitterin uns ward im ew gen Lichte! Dort findet sie den Gatten, der so jung, des heil gen Landes Kämpfer wird erschlagen! So kommt, laßt uns zur letzten Huldigung Elisabeth zu Grabe tragen. Trauerchor der Armen und des Volks CHOR DES VOLKES Mit Trauerkränzen kommen und Thränen wir gegangen. In alle Lande drangen die Boten an die Frommen. Elisabeth, du Heilige, o sei die Schützerin uns allen, die wir in Leid und Trübsal wallen! Aufzug der Kreuzritter CHOR DER KRIEGER Der Du im heil gen Lande verströmt Dein Heldenleben, siehst sie nun aufwärts schweben, erlöst vom Erdenbande. O wolle segnend uns geleiten, daß wir das ferne Ziel erstreiten! Kirchenchor. Ungarische und deutsche Bischöfe KIRCHENCHOR Decorata novo flore Christum vente, votis, ore, collaudat ecclesia. UNGARISCHE BISCHÖFE Nova nobis lux illuxit, nova stella, quam produxit nobilis Hungaria! DEUTSCHE BISCHÖFE Laeta stupet Thüringia fractis naturae regulis, dum per Sanctae suffragia miranda fiunt saeculis. ALLGEMEINER KIRCHENCHOR Tu pro nobis, mater pia, roga regem omnium, ut post hoc exilium nobis det vera gaudia! Amen! ENDE 4.- LANDGRÄFIN SOPHIE Dialog der Landgräfin mit dem Seneschal SOPHIE Herein, herein! Hast du die Botschaft schon gehört? Gefallen ist in Feld mein Sohn! SENESCHAL O Trauerkunde! SOPHIE Seit er fortgezogen, hab ich als einen Todten ihn beklagt, die bittre Ahnung hat mich nicht betrogen, und die Gewißheit trifft mich unverzagt. Doch nun zur That, die in gewalt ger Brust bis diesen Tag verschließen ich gemußt Mein sei dies Land, mein des Gebieters Macht! Hinaus mit ihr, die mir die Macht entrissen! SENESCHAL Du willst, o Herrin, hast Du auch bedacht? SOPHIE Erfüllt will ich den kühnen Willen wissen! Wie? Oder hat auch dir die Heuchlerin, des Sohnes Weib, bethört den klugen Sinn? Verfallen ist die Falsche ihren Loos, und knüpften dich an sie geheime Bande, wohlan, so geh, verlaß mit ihr dies Schloß, verstoßen sein mit ihr aus diesem Lande! SENESCHAL Verzeih, o Herrin! Dir gehört mein Thun, in Deinem Dienste nimmer will ich ruhn, gebiete mir! SOPHIE Gehorsam meinem Worte Vertreib Elisabeth von meines Schlosses Pforte! Klage der Elisabeth ELISABETH O Tag der Trauer, Tag der Klage! Geliebter, ach, den ich verlor, um den die Brust, die hoffnungszage, den Himmel mit Gebet beschwor; dich soll mein Auge nicht mehr sehen, du liegst durchbohrt in fernem Land? O Gott, sieh mich vor Schmerz vergehen, hast Du von mir Dich abgewandt? Ihre vertreibung aus Wartburg SOPHIE Entschieden ist Dein Loos, und niemand hemmet mein Begehren. Du wirst verlassen dieses Schloß und nimmer wiederkehren! ELISABETH Du willst wie eine Bettlerin vertreiben mich aus diesen Thoren? Von Ungarns Königsstamme bin als Fürstin ich geboren! Du kannst mich hassen, doch begehre ich, was ich darf, der Fürstin Ehre! Verlassen soll ich, was mir blieb, des letzten Glücks Verlust betrauern? O laß das letzte, was mir blieb, die Heimath mir in diesen Mauern! SOPHIE Noch diese Nacht verschließen sie sich Dir. Du gehst hinaus, denn ich gebiete hier! ELISABETH Noch diese Nacht? Weh, meine Kinder, weh! Nur eine Nacht noch gönne mir dies Haus! Sieh, dort entsteigt ein Wetter, schwarz und graus, dem Horizont mit drohenden Blitzen. Nur eine Nacht, eh ich von hinnen geh . Laß mich im sichern Haus die Kinder schützen! SOPHIE Mein sei dies Land, mein des Gebieters Macht! ELISABETH O Tag der Trauer, Tag des Klage, Geliebter, ach, den ich verlor! SOPHIE Hinaus mit ihr, die mir die Macht entrissen! Im Wetter, das dort rollet, verläßt Du dieses Haus, der Himmel selber grollet, und fordert Dich heraus! SENESCHAL Es will des Mitleids Stimme mir durch die Seele gehn. Und doch der Herrin Grimme kann ich nicht wiederstehn! ELISABETH Auch Du bist Mutter, höre die Stimme der Natur, erbarmen, ach, begehre ich für die Kinder nur! SOPHIE Genug des Zögerns. Fort, hinaus! ELISABETH Hier ist des Mitleids Stimme todt! O Du, mein Gatte, sähst Du meine Noth! Hab Dank für alle holden Tage, du Haus, das mir die Heimath gab! Im Strom der Thränen stirbt die Klage. Kommt, meine Kinder, kommt hinab! Sturm SENESCHAL Die Pforte schloß sich hinter ihr, es hüllt die Wetternacht sie ein. SOPHIE Gestillt ist mein Verlangen, mein die Macht! SENESCHAL Es wächst der Sturm, der Blitze wilde Pracht um zuckt das Dach, die festen Mauern zitern, das ist des Himmels Zorn! Es wittern aus Höhn und Tiefen Wolkenungeheuer. Der Himmel flammat, des Thurmes Zinne kracht zu Boden! SOPHIE Weh! Entsetzen! SENESCHAL Schon im Feuer steht Dach und Thurm! O fürchterliche Nacht! Elisabeth Gebet ELISABETH Beruhigt ist das Toben auf wildem Schmerzensmeer, und friedebringrend droben zieht der Gestirne Heer. Ich denke rein der Stunden, da ich, Geliebter, ach, in Wonne Dir verbunden, des Lebens Rosen brach. Wenn über jenen Fernen dein Geist nun wohnt im Licht, bist Du s, der aus den Sternen voll Tröstung zu mir spricht! Doch Dir, mein Gott, Dir dank ich tief bewegt für Glück und Schmerz an mir und an den Meinen! Du wirst nun bald, ich fühl s, die Stunde schlägt, dem Heissgeliebten mich vereinen. Lag Deine Hand auf meiner Kinder Haupt! Die süßen Kinder, die man mir geraubt, ist es ihr Glück, hab ich sie gern entbehrt. O mache Du sie ihres Vaters werth! Heimatstraum und Gedenken ELISABETH O Kindheitstraum! Erinnrung zeigt mir plötzlich längst vergessne Zeiten. Aus goldnem Nebel dämmernd steigt Mein Vaterland mit duft gen Weiten. Mein Ungarland! Wie Silberschwäne entführen Wolken mich im Frühlingswind und zeigen mir der Eltern Thräne, die Thränen um ihr fernes Kind. O Herr, laß Deinen Segen thauen auf meines Vaterlandes Auen! Chor der Armen, Stimmen der Werke der Barmherzigkeit CHOR DER ARMEN Hier wohnt sie untern Hüttedache, die Heilige, das Glück der Armen, den Traurigen voll Trostessprache, die Kranken pflegend voll Erbarmen. Du hast mit Wein die Dürstenden getränkt, mit Brod die hungrig Schmachtenden beschenkt. Der nackten Armuth war ein wärmend Kleid aus Deinen Händen stets bereit. Den müden Waller nahmst Du liebreich auf, und wecktest Hoffnung seinem Pilgerlauf. Und wen geküßt des Todesengels Mund, den legtest fromm Du in geweihten Grund. ELISABETH Nehmt hin, was ich noch übrig habe! Den Mantel und dies letzte Brot! CHOR Elisabeth, Du Heilige, das Glück der Armen! Wer reicht uns tröstlich milde Gabe, wenn Dich der Herr zu sich entbot? Sein Segen ist s, der Dich durchweht, drum nimm uns auf in Dein Gebet. 5.- ELISABETHS HINSCHEIDEN ELISABETH Die Lüfte schauern kühl, und Dunkelheit legt sich um meine Sinnen. Das ist nicht Erdennacht! Ein seliges Gefühl durchströmt die Brust, als wär ich neu erwacht. Die Erdenbürde weicht, es heben weh nde Schwingen leicht mich hoch empor, als sollte schon der sel ge Flug beginnen zum ew gen Licht! Ha! Welch ein Glanz durchbricht der Wolken Thor, ich seh verklärt des Freundes Lichtgestalt. Du rufst, Geliebter, ja, ich komme bald! Du hast geführet mich zum Ende, o Herr, den meine Seele preist, in Deine Vaterhände befehl ich meinen Geist! Chor der Engel CHOR DER ENGEL Der Schmerz ist aus, die Bande weichen, die Hülle bleibt in Erdenruh , die Seele steigt als unsregleichen unsterblich reinem Lichte zu. Und alle Thränen, die geflossen, sind Gnadentropfen, Himmelsthau, und Himmelsrosen sind entsprossen der qualerfüllten Dornenau. FEIERLICHE BESTATTUNG DER ELISABETH Rekapitulierung der Hauptmotive als Orchesterinterludium Der Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen KAISER FRIEDRICH II Vereinigt seh ich um den Thron zu gleicher Zeit des Reichs Vasallen! Mit Preisgesang und Lieder Ton zur Gruft der Heiligen zu wallen. Die Räuber ihrer Habe sind verfallen des Himmels Strafe und des Reiches Acht. Indessen sie nach ihrer Leiden Nacht Fürbitterin uns ward im ew gen Lichte! Dort findet sie den Gatten, der so jung, des heil gen Landes Kämpfer wird erschlagen! So kommt, laßt uns zur letzten Huldigung Elisabeth zu Grabe tragen. Trauerchor der Armen und des Volks CHOR DES VOLKES Mit Trauerkränzen kommen und Thränen wir gegangen. In alle Lande drangen die Boten an die Frommen. Elisabeth, du Heilige, o sei die Schützerin uns allen, die wir in Leid und Trübsal wallen! Aufzug der Kreuzritter CHOR DER KRIEGER Der Du im heil gen Lande verströmt Dein Heldenleben, siehst sie nun aufwärts schweben, erlöst vom Erdenbande. O wolle segnend uns geleiten, daß wir das ferne Ziel erstreiten! Kirchenchor. Ungarische und deutsche Bischöfe KIRCHENCHOR Decorata novo flore Christum vente, votis, ore, collaudat ecclesia. UNGARISCHE BISCHÖFE Nova nobis lux illuxit, nova stella, quam produxit nobilis Hungaria! DEUTSCHE BISCHÖFE Laeta stupet Thüringia fractis naturae regulis, dum per Sanctae suffragia miranda fiunt saeculis. ALLGEMEINER KIRCHENCHOR Tu pro nobis, mater pia, roga regem omnium, ut post hoc exilium nobis det vera gaudia! Amen! ENDE Liszt,Franz/Die Legende von der heiligen Elisabeth
https://w.atwiki.jp/englishlanguage/pages/168.html
BER... Bercovitch, S.1965."Romance and Anti-Romance in Sir Gawain and the Green Knight". PQ 44 257-66. Berdan, J. M.1920.Early Tudor Poetry 1485-1547. Macmillan. Berezowski, Leszek.1997Iconic Motivation for the Definite Article in English Geographical Proper Names. Studia Anglica Posnaniensia 32 127-144. Berg, D. L.1993.A Guide to Oxford English Dictionary. Oxford OUP. Berg, K. Aronoff, M. 2017. "Self-organization in the spelling of English suffixes The emergence of culture out of anarchy". Language 93(1) 37–63. Berg, Thomas.1998.Linguistic Structure and Change An Explanation from Language Processing. OUP. Berg, Thomas.2001.Linguistic Structure and Change An Explanation from Language Processing. OUP. Berg, Thomas.2000."The position of adjectives on the noun没erb continuum". English Language and Linguistics 4 269-293. Berg, Thomas Marion Neubauer. 2014. "From Unit-and-Ten to Ten-before-Unit Order in the History of English Numerals", Language Variation and Change 26.1 21-43. Berger, Christiane.1993Altenglische Paarformeln und ihre Varianten. Munsteraner Monographien zur englischen Literatur 13. Frankfurt am Main Lang. Berger, S. E.1971."A Concordance to La3amon's Brut Part I A-F". DAI 32 2631A. University of Iowa diss. Berger, S. E.1990.Medieval English Drama An Annoted Bibliography of Recent Criticism. Garland Medieval Bibliographies 2. Berger, Thomas L. et al.1999.An Index of Characters in Early Modern English Drama Printed Plays, 1500-1660. CUP. Bergh, Gunnar Aimo Seppaenen.2000."Preposition stranding with wh-relatives a historical survey". English Language and Linguistics 4 295-316. Bergh, Gunnar Aimo Seppanen.1994."Subject Extraction in English The Use of the that-complementizer", in English Historical Linguistics 1992, ed. Francisco Fernandez, Miguel Fuster, Juan Jose Calvo, pp. 131-43. John Benjamins. Bergh, Gunnar.1998."Double Prepositions in English", in English Historical Linguistics 1996, ed. J. Fisiak M. Krygier, pp. 1-13. Berlin Mouton. Berglund, Ylva.1997."Future in Present-day English Corpus-based evidence on the rivalry of expressions". ICAME Journal 21 7-19. Berglund, Ylva.1999."Exploiting a Large Spoken Corpus An End-user's Way to the BNC". International Journal of Corpus Linguistics 4 29-52. Berglund, Ylva.2000."Utilising Present-day English corpora A Case Study concerning Expressions of Future". ICAME Journal 24 25-63. Berglund, Ylva. 2000. "Gonna and Going to in the Spoken Component of the British National Corpus", in Corpus Linguistics and Linguistic Theory, ed. Christian Mair Marianne Hundt, pp. 35-49. Amsterdam Rodopi. Berglund, Ylva.2000. "'You're gonna, you're not going to' a corpus-based study of colligation and collocation patterns of the (BE) going to construction in Present-day spoken British English", PALC '99, ed. B. Lewandowska-Tomaszczyk P. J. Melia, 161-92. Framkfurt Lang. Berglund, Ylva.2005. Expressions of future in Present-day English a corpus-based approach. Uppsala Acta Universitatis Upsaliensis. http //urn.kb.se/resolve?urn=urn nbn se uu diva-5794 Berglund, Ylva Christopher Williams. 2007. "The semantic properties of going to distribution patterns in four subcorpora of the British National Corpus", in Corpus Linguistics 25 Years on, ed. Roberta Facchinetti, pp. 107-20. Rodopi. Bergmann, Rolf S. Stricker (eds.)2005.Katalog der althochdeutschen und altsaechsischen Glossenhandschriften. W. de Gruyter. Bergner, H.1986."The Two Courts Two Modes of Existence in Sir Gawain and the Green Knight". ES 67 401-16. Bergs, Alexander. 2012. "The Uniformitarian Principle and the Risk of Anachronisms in Language and Social History", in The Handbook of Historical Sociolinguistics, ed. Juan Manuel Hernández-Campoy Juan Camilo Conde-Silvestre, pp. 80-98. Malden, MA Blackwell. Bergs, Alexander. 2005. "'Ther been thinges thre, the whiche thynges troublen al this erthe' The Discourse-Pragmatics of 'demonstrative which'," in Opening Windows on Texts and Discourses of the Past, ed. Janne Skaffari, Matti Peikola, Ruth Carroll, Risto Hiltunen Brita Wårvik, pp. 259-277. Amsterdam John Benjamins. Bergs, Alexander T.2005.Social Networks and Historical Sociolinguistics Studies in Morphosyntactic Variation in the Paston Letters. Mouton de Gruyter. Bergs, Alexadner T. 2004. "Address Pronouns in Late Middle English", in Voices on the Past Studies in Old and Middle English Language and Literature, ed. Alicia Rodríguez-Alvarez Francisco Alonso-Almeida, pp. 127-138. Coruna Netbiblo. Bergs, Alexander T.2003."What If One Man's Lexicon Were Another Man's Syntax? A New Approach to the History of Relative Who". Folia Linguistica Historica Acta Societatis Linguisticae Europaeae 24 93-109. Bergs, Alexander T.2000."Social Networks in Pre-1500 Britain Problems, Prospects, Examples". European Journal of English Studies 4(3) 239-51. Bergs, Alexander Laurel J. Brinton. eds. 2017. The History of English Volume 4 Early Modern English. Berlin Mouton de Gruyter. Bergs, Alexander Meike Pentrel. 2015. "Ælc þara þe þas min word gehierþ and þa wyrcþ... Psycholinguistic perspectives on early Englishes", in Studies in the History of the English Language VI. Evidence and Method in Histories of English, ed. Michael Adams, Laurel J. Brinton Robert D. Fulk, pp. 249-276. Berlin De Gruyter. Bergstrøm, Greg. 2020. "Cambridge A University town", in Records of Real People Linguistic Variation in Middle English Local Documents, pp. 129-154. Amsterdam John Benjamins. Bergvall, V. L.1996Constructing and enacting gender through discourse negotiating multiple roles as female engineering students', in Bergvall, V. L., Bing, J. M. and Freed, A. F. (eds). Bergvall, V., Bing, J. and Freed, A. (eds)1996Rethinking Language and Gender Research. London Longman. Bergvall, Victoria L.1999."Towards a comprehensive theory of langauge and gender". Language in Society 28 273-93. Berko-Gleason, J.1975."Fathers and other strangers Men's speech to young children", in Developmental Psycholinguistics Theory and Applications, ed. D. P. Dato, pp. 289-97. Washington, D. C. Georgetown University Press. Berlage, Eva. 2010. "THe Lexicalization of Predicative Complements in English". Transactions of the Philological Society 108(1) 53-67. Berman, Judith.2003.Topics in the Causal Syntax of German. Chicago C.S.L.I. Bermudez-Otero, Ricardo.1998Prosodic Optimization the Middle English Length Adjustment.' Eng. Lang. and Ling. 2 169-97. Berndt, Rolf.1988."Some remarks on gerundive nominals in Present-day English". Studies in Descriptive Linguistics 18 31-46. Berndt, Rolf.1982A History of the English Language. Leipzih; Enzyklopaedie. Bernini, G. P. Ramat.1996.Negative Sentences in the Language of Europe A Typological Approach. Mouton de Gruyter. Berns, Jan Jaap van Marle (eds.)2002.Present-day Dialectology Problems and Findings. Trends in Linguistics, Studies and Monographs, 137. Mouton de Gruyter. Berns, Margie. 2020. "World Englishes and Communicative Competence", in The Handbook of World Englishes, 2nd ed., ed. Cecil L. Nelson, Zoya G. Proshina Daniel R. Davis, pp. 674-685. London Blackwell. Bernstein, Cynthia. 2014. "Jewish English in the American South", in New Perspectives on Language Variety in the South Historical and Contemporary Approaches. Bernstein, Cynthia. 2010. "Grammatical Features of Southern Speech yall, might could, fixin to", in English in the Southern United States, 106-118. Bernstein, Cynthia. 2007. "Changing Grammar of Southern States English", in The New Encyclopedia of Southern Culture. Vol. 5, Language. Bernstein, Cynthia. 2007. "Language of Jews in the American South", in The New Encyclopedia of Southern Culture. Vol. 5, Language. Bernstein, Cynthia Goldin. 2006. "Representing Jewish Identity through English," in English and Ethnicity. Signs of Race Series Publication. Bernstein, Cynthia. 2006. "More than Just Yada Yada Yada (Jewish English)", in American Voices, pp. 251-257. Bernstein, Cynthia. 1997. "Labov and Waletzky in Context." Journal of Narrative and Life History 7 45–52. Bernstein, Cynthia, Robert Bernstein. 1998. "Phonological Innovation in East Texas Different Samples, Similar Explanations". American Speech 73 44–56. Bernstein, Cynthia, Thomas Nunnally Robin Sabino. (eds) 1997. Language Variety in the South Revisited. Tuscaloosa University of Alabama Press. Bernstein, Herbert B. 1927. "Re Business English". American Speech 2(7) 319-321. Bernstein, Michael.1994."Some Notes on Infinitives and Negation in English". Cornell Working Papers in Linguistics 12 1-25. Berr, S.1971.An Etymological Glossary to the Old Saxon Heliand. Eiropaeische Hochschulschriften 1.33. Berne Lang. Berry, F.1949-50."The Sublime Ballet An Essay on Sir Gawain and the Green Knight". The Wind and the Rain 6 165-74. Berry, Francis. 1958. Poets' Grammar Person, Time and Mood in Poetry. Berry, L. 1960. "Biographical Notes on Richard Fletcher". Notes and Queries October 377-8. Berteloot, Amand Heinz-Lothar Worm.1982.van den vos Reynaerde Reinart Fuchs Mittelniederlaendischer Text und deutsche Uebertragung. Marburger Studien zur Germanistik. N. G. Lewert Verlag Marburg. Berube, M. S.2005.The American Heritage Guide to Contemporary Usage and Style. Boston Houghton Mifflin.
https://w.atwiki.jp/elvis/pages/1688.html
The Steadfast Tin Soldier Bt Bound?Hans Christian AndersenFred Marcellino? Das grosse Hans Christian Andersen Maerchenbuch. Goldmann Wilhelm GmbH?Hans Christian Andersen Hans Christian Andersen. Des Maerchendichters Leben und Werk Hanser, Carl GmbH + Co.?Elias Bredsdorff? The Emperor's New Clothes Bt Bound?Hans Christian AndersenAngela Barrett?Naomi Lewis? Amazing Paper Cuttings of Hans Christian Andersen Bt Bound?Beth Wagner Brust? Liebe, Leiden und Unsterblichkeit. Das Maerchen von der Kleinen Meerjungfrau. Herder Verlag GmbH?Eugen Drewermann? The Ugly Duckling (A Golden Storytime Book) Golden Pr?Ben Cruise?Hans Christian AndersenLisa McCue? Little Match Girl G. P. Putnam s Sons?Hans Christian AndersenH. C. Andersen?Rachel Isadora? The Ugly Duckling (Classic) Golden Pr Audio?Hans Christian Andersen Ugly Duckling Nord-Sud Verlag?Bernadette Watts?Hans Christian Andersen Emperor's New Clothes Rebound by Sagebrush?Hans Christian AndersenDorothee Duntze? The Little Match Girl (Picture Puffin Books (Sagebrush)) Tandem Library?Jerry Pinkney?Hans Christian Andersen Thumbelina Dial Books?Hans Christian Andersen Nightingale Michael Neugebauer?Hans Christian AndersenLisbeth Zwerger?Anthea Bell? Meine Blumenmaerchen. Mit Blumenstilleben aus der Andersen- Zeit Herder Verlag GmbH?Hans Christian Andersen My First Picture Book of Hans Christian Andersen Bookthrift Co? Maerchen GLB Parkland Vlgsges.Mbh?Hans Christian Andersen Spoken Arts Treasury of Hans Christian Andersen Fairy Tales Spoken Arts?Eve Watkinson? Fliedermuetterchen Insel Verlag?Hans Christian AndersenAnne Heseler? Snow Queen Dove Entertainment Inc?Hans Christian AndersenSiqourney Weaver? Maerchen, Geschichten, Briefe Insel Verlag?Hans Christian Andersen Fairy Tales of Hans Christian Andersen Little, Brown?H.C. Andersen?Hans Christian Anderson?Isabelle Brent? Pulgarcita Thumbelina Santillana USA Pub Co Inc?Carlo Frabetti?Hans Christian AndersenDon Bluth? Thumbelina (Piccolo Picture Books) Pan Australia?Hans Christian AndersenAnna Dzierzek? Fairy Tales Viking Pr?Hans Christian Andersen The Wild Swans (Picturemacs) Macmillan Children s Books?Hans Christian AndersenSusan Jeffers? Die Schneekoenigin. CD Jumbo Neue Medien + Verla?Hans Christian Andersen Reise von Leipzig nach Dresden und in die Saechsische Schweiz Insel Verlag?Hans Christian Andersen The Red Shoes (Viking Kestrel Picture Books) Viking Children s Books?ILLUS. PAUL HUNT HANS CHRISTIAN ANDERSEN? Cuentos de Hadas Para Ninos I Gaviota?Hans Christian Andersen Es ist wahrhaftig wahr. Die schoensten Maerchen von Hans Christian Andersen Winkler, Mchn.?Hans Christian Andersen Snow Queen Silver Burdett Pr?Hans Christian Andersen The Ugly Duckling (Tell Me a Story) Silver Burdett Pr?M. Eulalia Valeri?Hans Christian AndersenMaria Rius? Maerchen meines Lebens. Ohne Dichtung. Eine Skizze Insel Verlag?Hans Christian Andersen Glueckspeter. Insel Verlag?Hans Christian AndersenAlfred Thon? Spaziergang in der Sylvesternacht 1828/29. Insel Verlag?Hans Christian Andersen Cuentos de Hadas Para Ninos II Everest Pub?Hans Christian Andersen Der standhafte Zinnsoldat. CD Jumbo Neue Medien + Verla?Hans Christian Andersen Das Feuerzeug Lappan Verlag GmbH?Hans Christian AndersenSvend Otto S.? Thumbelina (Little Simon) Simon & Schuster?Marianna Mayer?Hans Christian AndersenJohn O Brien? El Traje Nuevo Del Emperador Sudamericana (Argentina)?Hans Christian AndersenNatalia Mendez?Carlus Rodriguez? El Pequeno Ruisenor/the Little Nightingale (Coleccion "Mi Primera Biblioteca"/My First Library Series) Everest De Ediciones Y Distribucion?Hans Christian AndersenElena Del Amo De Laiglesia?Lisbeth Zwerger? Die schoensten Maerchen. 6 CDs Jumbo Neue Medien + Verla?Hans Christian Andersen Die kleine Meerjungfrau. Cassette Jumbo Neue Medien + Verla?Hans Christian Andersen Emperor's New Clothes and the Princess and the Pea (A Read-Along Recording from the Children's Literature Series) Amer School Pub?Hans Christian Andersen Tinder Box Mcgraw Hill/Tdm Audio?Hans Christian Andersen Die Prinzessin auf der Erbse Ravensburger Buchverlag G?Hans Christian AndersenAnnegert Fuchshuber? Mein bunter Maerchenschatz Ravensburger Buchverlag G?Jacob GrimmWilhelm GrimmHans Christian Andersen Hans Christian Andersen His Poems and the Story of His Life Caedmon Audio Cassette?H.C. Andersen?Murray Brown? The Wild Swans Alfred a Knopf?Deborah Hautzig?Hans Christian AndersenKaarina Kaila? Die Schneekoenigin. CD- ROM fuer Windows ab 3.1/95, Mac 7.0. Klassische Maerchen werden lebendig. Von 7-99 Jahren Ravensburger Buchverlag G?Hans Christian Andersen Rumpelstilzchen. Cassette. Rapunzel / Die goldene Gans / Toelpel- Hans Ravensburger Buchverlag G?Jacob GrimmWilhelm GrimmHans Christian AndersenElmar Gunsch? Thumbelina Alfred a Knopf?Hans Christian AndersenDeborah Hautzig? Hans im Glueck. Cassette. Frau Holle / Das Feuerzeug / Sterntaler Ravensburger Buchverlag G?Jacob GrimmWilhelm GrimmHans Christian AndersenElmar Gunsch? The Emperor's New Clothes Random House Childrens Books (Lib)?Hans Christian AndersenJack Delano?Irene Delano? Die Bremer Stadtmusikanten. Cassette Ravensburger Buchverlag G?Jacob GrimmWilhelm GrimmHans Christian AndersenElmar Gunsch? Tischlein deck dich / Die wilden Schwaene. Cassette Ravensburger Buchverlag G?Jacob GrimmWilhelm GrimmHans Christian AndersenElmar Gunsch? Steadfast Tin Soldier Atheneum?Hans Christian Andersen Rotkaeppchen. Cassette Ravensburger Buchverlag G?Jacob GrimmWilhelm GrimmHans Christian AndersenElmar Gunsch? Des Kaisers neue Kleider Esslinger Verlag?Hans Christian AndersenAnastassija Archipowa? Das Maedchen mit den Schwefelhoelzchen Esslinger Verlag?Hans Christian AndersenAnastassija Archipowa? Die Schneekoenigin Esslinger Verlag?Hans Christian AndersenAnastassija Archipowa?Arnica Esterl? The Swineherd William Morrow & Co?Hans Christian AndersenLisbeth Zwerger? Snow Queen Dove Entertainment Inc?Hans Christian AndersenSiqourney Weaver? Andersens Maerchen Esslinger Verlag?Hans Christian AndersenAnastassija Archipowa? Pulgarcita Sudamericana (Argentina)?Hans Christian AndersenNatalia Mendez?Cristian Turdera? Coleccion Habla Una Vez Sudamericana (Argentina)?Charles Perrault?Hans Christian AndersenMarie Le Prince De Beaumont? The Little Match Girl (Sandcastle Books) Putnam Pub Group?Hans Christian AndersenRachel Isadora? Die kleine Meerjungfrau. CD Jumbo Neue Medien + Verla?Hans Christian Andersen The Ugly Duckling Imagination Studio?Hans Christian Andersen Die schoensten Maerchen. 7 CDs Jumbo Neue Medien + Verla?Hans Christian Andersen Brothers, Very Far Away and Other Poems Mermaid Pr?Hans Christian Andersen Andersens Maerchenreise. CD . Im Maerchenland von Hans Christian Andersen Jumbo Neue Medien + Verla?Helmut Peters? Thumbelina Simon & Schuster (Juv)?Hans Christian Andersen Thumbelina (PBS Little Books) Neugebauer Press?Hans Christian AndersenLisbeth Zwerger? Die Schneekoenigin. Cassette Jumbo Neue Medien + Verla?Hans Christian Andersen The Princess and the Pea Methuen young books?Hans Christian AndersenPaul Galdone? The Steadfast Tin Soldier William Heinemann?Hans Christian AndersenPaul Galdone? El Muneco De Nieve (Primeros Lectores) Grupo Anaya Comercial?Hans Christian AndersenMax? Die Schneekoenigin. CD Jumbo Neue Medien + Verla?Hans Christian Andersen Mein schoenster Maerchenschatz. Sammelband Esslinger Verlag?Hans Christian AndersenJacob GrimmWilhelm Grimm Die schoensten Maerchen. 2 CDs. Patmos /Audios?Hans Christian Andersen Die Reise zur Schneekoenigin. CD Baumhaus Buchverlag GmbH?Hans Christian Andersen Fir Tree Van Nostrand Reinhold?Hans Christian Andersen Maerchen und Geschichten. Rowohlt TB-V., Rnb.?Hans Christian AndersenGisela Perlet? Die schoensten Maerchen Altberliner Vlg., Bln.?Hans Christian AndersenChrista Unzner? Die Schneekoenigin Schroedel Verlag GmbH?Liselotte Eversmann?Hans Christian Andersen Die roten Schuhe Neugebauer Michael Vlg.?Chihiro Iwasaki?Hans Christian Andersen The Emperor's New Clothes Ty Crowell Co?Hans Christian AndersenAnne F. Rockwell? The Little Match Girl Paper Star?Hans Christian AndersenRachel Isadora? Des Kaisers Nachtigall Suedwest Verlag?Hans Christian Andersen Romantische Harzreisen D. Lax Vlg., Hild.?Joseph von Eichendorff?Heinrich Heine?Hans Christian. Andersen?Rolf. Denecke?Ludwig. Richter? Maerchen Loewe Verlag GmbH?Hans Christian Andersen Maerchen Heel Verlag GmbH?Hans Christian Andersen Das haessliche Entlein Heye Vlg., Unterhaching?Hans Christian AndersenSvend Otto S.? Die schoensten Maerchen von Andersen I Magnus Verlag?Hans Christian Andersen Cuentos De Andersen, Grimm Y Perrault/Tales of Andersen, Grimm, and Perrault Hans Christian Andersen Elf Hill Tales from Hans Christian Andersen Frances Lincoln Ltd?Naomi Lewis?Emma Chichester Clark? Das haessliche Entlein Coppenrath F?Hans Christian AndersenAnne Heseler? Des Kaisers neue Kleider Thienemann Verlag GmbH?Hans Christian AndersenUlf Loefgren? Listen Read the Little Mermaid (Dover Audio Thrift Classics) Dover Pubns?Hans Christian Andersen Das Feuerzeug Thienemann Verlag GmbH?Hans Christian AndersenUlf Loefgren? Die wilden Schwaene Lappan Verlag GmbH?Hans Christian AndersenSvend Otto S.? Der Schweinehirt Thienemann Verlag GmbH?Hans Christian AndersenUlf Loefgren?Hansjoerg Weitbrecht? Der Toelpelhans Thienemann Verlag GmbH?Hans Christian AndersenUlf Loefgren?Hansjoerg Weitbrecht? Der kleine Klaus und der grosse Klaus Thienemann Verlag GmbH?Hans Christian AndersenUlf Loefgren? The Fir Tree Methuen young books?Hans Christian AndersenS.Svend Otto?M.R. James? Hans Christian Andersen Activity Set Dover Pubns?Dover? Was Vater tut, ist immer recht Thienemann Verlag GmbH?Hans Christian AndersenUlf Loefgren? Maerchen. Die blaue Giraffe?Hans Christian Andersen
https://w.atwiki.jp/bfgmatome/pages/424.html
ゲーム情報(登録されているタグ) シリーズ>Be Rich ジャンル>タイムマネージメント ジャンル>戦略系 製作会社>Divo Games 製作会社>未確認 言語>日本語 コメント欄へ移動 ゲーム配布ページ 英語 http //www.bigfishgames.com/download-games/6184/be-richer/index.html 日本語 http //www.bigfishgames.jp/download-games/6699/be-richer/index.html 紹介文 「もっとお金持ちになりたい!」…そんな欲望はとどまることを知らず、さらに贅沢な住宅を建てようと不動産業界に舞い戻ってきたキミ!会社を設立したら、さまざまな町を訪れて住民たちをあっと驚かせるような素晴らしい建物を建設しよう。魅力的な才能を持ったコンサルタントからのアドバイス、それにキミの右腕となるような人材を雇ったりとさらに広がった選択肢に、ビジネスマンとしての腕が鳴る!再び不動産業界のトップの座に君臨しよう! 熱中するゲームプレイ アップグレードで収入増大 夢のような町をつくり上げよう BE リッチで最初の不動産帝国を築こう! 画像 « » var ppvArray_0_ff819619e8d97d61cd75177d55d1331e = new Array(); ppvArray_0_ff819619e8d97d61cd75177d55d1331e[0] = http //w.atwiki.jp/bfgmatome/?cmd=upload&act=open&page=Be+Richer+%28BE+%E3%83%AA%E3%83%83%E3%83%81+2%29&file=jp_be-richer-screen1.jpg ; window.onload=function(){ ppvShow_0_ff819619e8d97d61cd75177d55d1331e(0); }; function ppvShow_0_ff819619e8d97d61cd75177d55d1331e(n){ if(!ppvArray_0_ff819619e8d97d61cd75177d55d1331e[n]){ alert( 画像がありません ); return; } ppv_0_ff819619e8d97d61cd75177d55d1331e$( ppv_img_0_ff819619e8d97d61cd75177d55d1331e ).src=ppvArray_0_ff819619e8d97d61cd75177d55d1331e[n]; ppv_0_ff819619e8d97d61cd75177d55d1331e$( ppv_link_0_ff819619e8d97d61cd75177d55d1331e ).href=ppvArray_0_ff819619e8d97d61cd75177d55d1331e[n]; ppv_0_ff819619e8d97d61cd75177d55d1331e$( ppv_prev_0_ff819619e8d97d61cd75177d55d1331e ).href= javascript ppvShow_0_ff819619e8d97d61cd75177d55d1331e( +(n-1)+ ) ; ppv_0_ff819619e8d97d61cd75177d55d1331e$( ppv_next_0_ff819619e8d97d61cd75177d55d1331e ).href= javascript ppvShow_0_ff819619e8d97d61cd75177d55d1331e( +(n+1)+ ) ; } function ppv_0_ff819619e8d97d61cd75177d55d1331e$(){ var elements = new Array(); for (var i = 0; i arguments.length; i++){ var element = arguments[i]; if (typeof element == string ) element = document.getElementById(element); if (arguments.length == 1) return element; elements.push(element); } return elements; } 備考 レス一覧 552 名前: 名無しさんの野望 [sage] 投稿日: 2010/08/15(日) 03 22 58 ID bho1c39l ビルドアロットとビーリッチ2やったけどタイムマネージメント面白すぎて驚いた 他におすすめあればおしえてくれ 927 名前: 名無しさんの野望 [sage] 投稿日: 2010/09/17(金) 22 24 40 ID rl464Tby BEリッチ2全クリした。 数秒のタイムロスも許すまじの1に比べて2はかなり簡単になってた。 コメント 名前 コメント トップページに戻る